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www.fondsprofessionell.de| 1/2017
ein Gesamtvolumen von mehr als 80 Milliar-
den Euro betreut.
Im Prinzip setzt der neue Fonds Flexible
Fixed Income Plus auf dem gleichen Konzept
einer Risikobalancierung auf wie dessen
Schwesterprodukt, der Flexible Fixed Income.
„Wir verfolgen dabei in beiden Fonds eine
Strategie, die auf ein Ausbalancieren von
Risiken ausgerichtet ist“, erklärt Bierre das
grundsätzliche Konzept. Zum Einsatz kom-
men dabei Anleihen- und Währungsinvest-
ments. „Wir nutzen zum einen relativ sichere
Renditetreiber, die sich in der Regel in Baisse-
märkten positiv entwickeln“, so der Fondsma-
nager. „Das sind Staatsanleihen hoher Bonität,
aber auch aktiv zur Wertsteigerung eingesetzte
Währungspositionen. Auf der anderen Seite
nutzen wir riskante Renditetreiber wie Hoch-
zins- und Schwellenländerbonds, von denen
wir vor allem in aufwärts gerichteten Märkten
einen positiven Ergebnisbeitrag erwarten.“
Das Ziel bestehe letztlich darin, über einen
gesamten Investmentzyklus einen positiven
Gesamtertrag zu erwirtschaften, ohne dabei
von volkswirtschaftlichen Top-down-Ein-
schätzungen abhängig zu sein. Unterstützt
wird diese strategische Ausrichtung von einem
taktischen Overlay, über das die Duration der
einzelnen Bondsegmente sowie das Exposure
in den Creditsektoren gesteuert werden.
„Aufgrund der immer noch extrem niedri-
gen Zinsen an den Rentenmärkten sind dabei
inzwischen Währungsinvestments für uns zu
einem immer wichtigeren Instrument gewor-
den“, erläutert Bierre. Über den mal aggres-
siveren, mal defensiveren Einsatz einzelner
Devisenpositionen könne er zum Teil attrak-
tive Zusatzerträge erzielen, die die Bondmärk-
te in dem Maße nicht mehr bieten würden.
Beim neuen Flexible Fixed Income Plus
kommt noch eine weitere Ertragskomponente
hinzu. Der Fonds bietet als zusätzliche Flexi-
bilität die Möglichkeit, in begrenztem Maße
(bis zu 15 Prozent) in Aktien zu investieren.
Dabei setzt Bierre auf Futureskontrakte, die
eine wesentlich höhere Liquidität aufweisen
als Direktanlagen in Aktien. „Dieser zusätzli-
che Spielraum ermöglicht es uns“, so Bierre,
„ein Risiko-Ertrags-Profil zu generieren, das
mit einem erwarteten Ertrag von Cash plus
drei Prozent und einer Volatilität zwischen
drei und sechs Prozent leicht über dem des
älteren Schwesterfonds Flexible Fixed Income
liegt“ (siehe dazu die Tabelle unten).
Große Namen in der Peergroup
Mit diesem Profil gehört der neue Nordea-
Fonds zur Morningstar-Vergleichsgruppe
„Mischfonds Euro defensiv global“. Auch
wenn die Unterschiede zwischen den ver-
schiedenen Vertretern dieser Peergroup zum
Teil erheblich sind: Bierre muss sich dadurch
mit volumenmäßig großen Fonds von weithin
bekannten Fondsmanagern messen lassen.
Darunter befinden sich beispielsweise der von
Richard Woolnough gemanagte M&G Opti-
mal Income und der von Alexander Wagner
und IkramYaya gemanagte Union-Fonds Pri-
vatfonds: Kontrolliert genauso wie der Sauren
Global von Eckhard Sauren und der Ethna-
Aktiv A von Luca Pesarini. Alle Genannten
haben heute bereits ein Volumen von zum Teil
weit über einer Milliarde Euro erreicht.
Davon ist Karsten Bierre mit dem Flexible
Fixed Income Plus noch weit entfernt. Denn
so sehr die Fondsgemeinde angesichts des
eingangs beschriebenen Hypes um die Schlie-
ßung des Stable Return offenbar auf das neue
Produkt gespannt war, ein neuer Absatzrenner
ist für Nordea bisher nicht daraus geworden.
Der Fonds dümpelt nach wie vor bei dem
schon zu Beginn erreichten Fondsvolumen
von 55 Millionen Euro herum. Die Nordea-
Leute dürfte das dennoch nicht nervös ma-
chen. Der Stable Return hat ganze neun Jahre
gebraucht, um beim Fondsvolumen die erste
Milliarde zu knacken. Dafür war er im ver-
gangenen Jahr mit Mittelzuflüssen von rund
zehn Milliarden Euro das bestverkaufte
Fondsprodukt in ganz Europa.
HANS HEUSER |
FP
markt & strategie I
nordea
Foto: © Axel Gaube (2)
Nordea-Deutschlandchef Dan Sauer: „Wie lange hätten
wir denn noch mit dem Soft Closing warten sollen?“
Fondsmanager Karsten Bierre: „Währungsinvestments
sind ein immer bedeutenderes Instrument.“
Die Palette der Multi-Asset-Lösungen von Nordea
Fondsname
Erwarteter Erwartete Volatilität Anlage- Anlage- Einsatz im Art der
Ertrag (p. a.)
(3 Jahre p. a.) spektrum philosophie Portfolio / Ziel Strategie
Nordea 1 Flexible Fixed
Cash + 2 %
2 bis 5 % Anleihen und Risikobalancierung Alternative zu Geldmarkt- Total Return
Income Fund (FFIF)
Währungen instrumenten / niedrigen Renditen
Nordea 1 – Flexible Fixed
Cash + 3 %
3 bis 6 % Anleihen, Wäh- Risikobalancierung Anleihenähnliche Erträge Total Return
Income Plus Fund (FFIF+)
rungen und Aktien und Wertschwankungen
Nordea 1 – Stable
Cash + 4 %
4 bis 7 % Anleihen, Wäh- Risikobalancierung Anleihenähnliche Erträge Total Return
Return Fund (SRF)
rungen und Aktien und Wertschwankungen
Nordea 1 – Multi
Cash + 5 %
7 % Anleihen, Wäh- Risikobalancierung und Erträge und Wertschwankungen Liquide alter-
Asset Fund (MAF)
rungen und Aktien direktionale Strategien zwischen Anleihen und Aktien native Investments
Nordea 1 – Alpha 15
Cash + 7 %
10 % Anleihen, Wäh- Risikobalancierung und Aktienähnliche Erträge und Liquide alter-
Fund (A15)
rungen und Aktien direktionale Strategien Wertschwankungen native Investments
Quelle: Nordea Asset Management