Viele Finanzkonzerne haben in den vergangenen Jahren ihren historischen Standorten den Laufpass gegeben. Unternehmen wie Erste Group oder Bank Austria haben komplett neue Konzernheadquarters aufgezogen, die den modernen Arbeitsanforderungen gerecht werden. Die österreichische Zürich Versicherungs-AG (Zurich) entscheidet sich nun dafür, ihre Wiener Zentrale im repräsentativen Palais Ofenheim zu belassen. Überlegungen dazu gibt es schon seit Längerem; die Wiener Belegschaft wurde vorerst im 19. Bezirk zusammengezogen (die Redaktion berichtete).

Nun ist die Entscheidung über die Zukunft des Gebäudes am Schwarzenbergplatz gefallen: Es wird als Konzernzentrale revitalisiert. Ende 2024 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, die Übersiedlung ist für 2027 geplant. Auf 8.000 Quadratmetern soll dann rund 600 Mitarbeitern in der Wiener Innenstadt ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld zur Verfügung stehen, wie das Unternehmen mitteilt.

Offenes Raumkonzept und begrünte Dachterrasse
Die kleinen Büros werden durch offene, helle Räume ersetzt, die Arbeitsplätze nach dem "Activity Based Working"-Konzept gestaltet, was heißt, dass es keine starren Raumstrukturen geben soll. Im Dachgeschoss entsteht eine Lounge mit Restaurant und "Work-Cafe" sowie ein Dachgarten, der zur Verbesserung des Mikroklimas in der Innenstadt beitragen soll. Man wolle "das Flair eines Wiener Ringstraßenpalais" bewahren und gleichzeitig die Erwartungen an die neue Arbeitswelt und Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, so Zurich-Österreich-Chefin Andrea Stürmer.

Die Machbarkeitsstudie stammt von Moocon, beim Architekturwettbewerb konnte sich das Büro Riepl Kaufmann Bammer durchsetzen. Angestrebt wird eine Nachhaltigkeitszertifizierung nach den international anerkannten DGNB-Kriterien (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen). Das Haustechnikkonzept sieht unter anderem die Nutzung von Fernwärme und Fernkälte bei gleichzeitiger Lüftung der Räume mit effizienter Wärmerückgewinnung vor. Auch die zentrale Lage kann angesichts der guten Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln als Pluspunkt für das Klima verbucht werden. (eml)