Die verrechneten Prämien der österreichischen Versicherungsunternehmen schrumpften im zweiten Quartal 2017 verglichen mit dem Vorjahr um 1,15 Prozent auf vier Milliarden Euro, berichtet die FMA. Schuld ist die Minizinssituation, die auf die Lebensversicherungen drückt: Im zweiten Quartal 2017 ging das dortige Prämienvolumen verglichen mit dem Vorjahr um 9,02 Prozent zurück.

Die laufenden Prämien nahmen dabei zwar nur geringfügig ab, aber die Kunden waren bei den Einmalprämien "angesichts des herausfordernden Niedrigzinsumfelds" sehr zurückhaltend, heißt es in einer Aussendung. Die Sparte Schaden/Unfall legte hingegen im Quartal um 3,23 Prozent auf 2,15 Milliarden Euro. zu, die Krankenversicherung um 3,56 Prozent auf 526 Millionen Euro.

Minimaler Anstieg im Halbjahr
Betrachtet man das gesamte Halbjahr, stieg das verrechnete Prämienvolumen zum Vorjahr minimal auf 9,23 Milliarden Euro. Dabei legte die Schaden- und Unfallversicherung um 3,53 Prozent auf 5,21 Milliarden Euro zu, die Krankenversicherung um 3,81 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro. Die Lebensversicherung sah hingegen im Halbjahr einen Rückgang um 6,63 Prozent auf 2,95 Milliarden Euro.

Auch im Geschäftsergebnis hinterlassen das Niedrigzinsumfeld beziehungsweise die Rückstellungen, die die Versicherer für hochverzinste Altverträge machen müssen, ihre Spuren: Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2016 nahm das versicherungstechnische Ergebnis über alle Sparten hinweg um 22,47 Prozent auf 327,1 Millionen Euro ab, das Finanzergebnis lag um 6,74 Prozent unter dem des Vorjahres. Daraus ergibt sich eine Verringerung des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) in diesem Zeitraum um 2,13 Prozent auf 934 Millionen Euro.

Solvabilitätsquoten gut
Mit der Eigenkapitalhinterlegung zeigt sich die FMA hingegen zufrieden: "Der Solvabilitätsgrad der österreichischen Versicherungsunternehmen gemäß Versicherungsaufsichtsgesetz 2016 war zur Jahresmitte 2017 zufriedenstellend: Mehr als 50 Prozent der Unternehmen hatten einen SCR-Solvabilitätsgrad von über 230 Prozent, verfügten also über doppelt so hohe Eigenmittel als erforderlich. Der Durchschnittswert (Median) lag bei 240,8 Prozent", heißt es. (eml)