Die im Jahr 2003 eingeführte prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge fristet im Tiefzinsumfeld und besonders seit der Halbierung der staatlichen Prämie auf 4,25 Prozent im Jahr 2012 ein kümmerliches Dasein. Seither ist die Zahl der Verträge von mehr als 1,6 Millionen auf gut eine Million zurückgegangen, wie aus dem neuen PZV-Bericht der FMA für das Jahr 2020 hervorgeht. Im Vorjahr reiften 79.000 Verträge ab.

Gleichzeitig wurden nur mehr 12.000 Neuverträge abgeschlossen. Das ist ein Minus von 15,9 Prozent zum Jahr davor mit 14.000 Neuabschlüssen. Und die Prognosen zeigen, dass heuer erneut ein sehr deutliches Minus bei dieser Form der privaten Vorsorge zu erwarten ist: Der zweitgrößte Anbieter (mit einem Marktanteil im Neugeschäft von 30 Prozent) hat laut FMA angekündigt, sich aus dem Neugeschäft zurückzuziehen.

Ein Generali-Sprecher sagte gegenüber der Redaktion, dass der Versicherer, der im Vorjahr noch in der FMA-Rechnung war, heuer nicht mehr dabei sein wird. Man biete bereits seit Mitte des Vorjahres die PZV nicht mehr an. Damit sind nur noch vier Versicherer in dem Feld tätig. Einst waren es über 20 Assekuranzen.

Marktführer Wiener Städtische
Als Marktführer in dem Bereich sieht sich nach Eigenauskunft die Wiener Städtische. Auf sie entfielen nach FMA-Rechnung im Vorjahr allein 56 Prozent im Neugeschäft. Die Kapitalanlagegesellschaften verkaufen im Unterschied zu den Versicherern bereits seit zehn Jahren keine PZV-Produkte mehr. Sie haben dieses Kapitel bereits vollständig geschlossen: mittlerweile auch alle Altverträge bei den KAGs abgereift. 

Indes sind die jährlichen Prämienzuflüsse bei der PZV mit 778 Millionen Euro (minus 2,9 Prozent) weiter beträchtlich, da es sich bei der um ein Produkt mit jahrzehntelangen Laufzeiten handelt. Das in diesem Versicherungsprodukt verwaltete Vermögen stagniert 2020 bei rund neun Milliarden Euro.

Schwache Veranlagungsperformance
Die volumengewichtete Veranlagungsperformance (vor Kosten) war angesichts des schwierigen Kapitalmarktes im Corona-Umfeld im Berichtsjahr mit minus 1,26 Prozent negativ (2019: plus 5,48 Prozent). Das ist schlechter als das von der FMA zum Vergleich seit Jahren berechnete "stilisierte Benchmark-Portfolio" (30 Prozent österreichische Aktien, 70 Prozent zehnjährige österreichische Staatsanleihen), das nach FMA-Angaben nur 0,21 Prozent an Wert verlor. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug -0,50 Prozent.

Als staatlich gefördertes Altersvorsorgeprodukt müssen die Anbieter den Erhalt der eingezahlten Nominalprämien garantieren. (Teure) Garantien und Renditen lassen sich aber in Tiefzinszeiten schwer vereinbaren (siehe negative Verzinsung sicherer Staatsanleihen). (eml)