Ende des vergangenen Jahres wurde die Plattform derrechner.at in "fynup" umbenannt. Mit der neuen Plattform will der Unternehmensgründer, der Salzburger Versicherungsmakler Wolfgang Staudinger, fondsgebundene sowie klassische Lebensversicherungen und Wertpapierdepots auf Ebene der Gesamtkosten vergleichbar machen. Mit dem kürzlich vorgestellten fynup-Selektor geht Staudinger nun einen Schritt weiter, die neue Software ermöglich eine noch raschere Vorauswahl der Produkt-Veranlagungs-Kombinationen.

Neue Berechnungs- und Darstellungsmöglichkeiten
Mit dem Selektor kann etwa unkompliziert geklärt werden, welche Fonds in welcher Polizze angeboten werden. Zudem kann die Software den Berater beim Entscheidungsprozess, ob für den Kunden ein Wertpapierdepot oder eine Fondspolizze mehr Sinn macht, unterstützen.

So kann mittels des Selektors analysiert werden, welche von den Versicherern angebotenen Portfolios oder Dachfonds in der Kombination aus Produkt-, Veranlagungskosten und tatsächlichen Rendite-Ergebnissen besser sind. "Wir sehen nun – wahrscheinlich aufgrund der Selektionsmöglichkeit – erhöhtes Interesse und konnten bereits rund 50 Berater als Nutzer gewinnen. Unser Ziel ist es, im Laufe des Jahres 300 Berater von den Vorteilen der fynup-Methode zu überzeugen", erklärt Staudinger. Der fynup-Gründer wird sein Unternehmen übrigens auch erstmals auf dem FONDS professionell KONGRESS in Wien vorstellen und das neue Tool in seinem Vortrag präsentieren.

Beispielberechnung mit dem Templeton Growth Euro Fund
Wie der fynup-Selektor im Detail eingesetzt werden kann, zeigt sich am Beispiel des Templeton Growth Euro Fund. Wenn etwa gezielt in diesen Fonds investiert werden soll und der Berater in der Suche einschränkt "Nur Provisionstarife" und "Verfügbar 2018" vorab auswählt, zeigt das Tool aktuell 34 Ergebnisse an. 

Ein Histogramm gibt dann einen ersten Überblick zur Kostenverteilung der 34 möglichen Investitionsvehikel. In der All-in History Berechnung wird die tatsächlich erzielte Performance herangezogen, hier der letzten 15 Jahre. In der All-in Berechnung werden alle Kosten berücksichtigt und Zusatzgewinnanteile mit 50 Prozent bewertet. Die Gesamtkosten aus Produkt- und Veranlagung liegen beim Beispiel zwischen 2,3 und 4,1 Prozent. Die Grafik zeigt die Verteilung der Kosten. 

Die nächste Grafik zeigt spiegelbildlich die verbleibenden Nettorenditen. In den letzten 15 Jahren blieben netto zwischen drei und fünf Prozent. Bei ein und demselben Fonds besteht also eine Bandbreite von bis zu zwei Prozentpunkten an möglicher Mehr-Nettorendite. Bei längeren Laufzeiten hat das klarerweise enorme Auswirkungen. 

Die nächste Darstellung zeigt eine konkrete Reihung (Ranking) der Ergebnisse. Die linke Säule zeigt in Summe die angenommene Marktrendite (hier 7,25%), den Renditeverlust durch Kosten und Steuern (gelber Balken) und die Nettorendite (blauer Balken). Der liegende Balken zeigt in Summe die berechnete Laufzeit (30 Jahre), in dunkelrot den nominellen, in hellrot den realen Break-Even (bei 2% Inflationsannahme) in Jahren – hier nach sechs und zehn Jahren. Rechts unten sieht man die Platzierung mit der aktuellen Selektion. Die Reihung der Ergebnisse kann nach Kosten, Nettorendite oder Break-Even erfolgen. Mit den Symbolen rechts oben kann man ein Produkt markieren oder das Produkt gleich in den klassischen fynup-Rechner übernehmen.

Durch die gleichmäßige Auflistung und den Grafiken kann man die Ergebnisse einfach und rasch überblicken.

Im klassischen fynup-Rechner werden die gewählten Produkt-Anlagekombinationen anschließend in einer Gewinn-Verlust-Grafik gezeigt (siehe nächste Grafik). Die unterschiedlichen Endergebnisse sind auf einen Blick erfassbar. Diese betragen in diesem Beispiel über 20.000 Euro bei ein und demselben Fonds. Und das bei einem Sparplan von nur 100 Euro nach 30 Jahren. 

Aber auch der Verlauf gibt wertvolle Erkenntnisse. Würde man beim Produkt B (gelb) zum Beispiel nach 14 Jahren unerwartet rückkaufen müssen, wäre die gesamte Rendite an Kosten und Steuern verloren. Der Kunde hätte null Prozent oder sogar noch einen Verlust, obwohl am Markt eine Rendite von 7,34 Prozent erwirtschaftet wurde. (gp)