Schweizer haben, ebenso wie Deutsche oder Österreicher, beim Thema Altersvorsorge noch Wissenslücken. Das lässt sich aus den Ergebnissen einiger kürzlich durchgeführter Studien des Versicherers Axa IM, aber auch der Hochschule Luzern schließen, berichtet die "Neue Züricher Zeitung" (NZZ). So wünscht sich ein Großteil der Schweizer (70 Prozent) eine grundlegende Reform der zweiten Altersvorsorge-Säule, also der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Als Mittel der Wahl sehen die befragten Schweizer das Herabsetzen des Einzahlbeginns von derzeit 25 Jahren sowie steuerlich begünstigtes Weiterarbeiten und Weitersparen im Pensionsalter. 

Diese Maßnahmen sind wichtige Puzzleteile, schreibt die NZZ. So würden ein höheres Renteneintrittsalter und niedrigere Renten tatsächlich dabei helfen, die Verzerrungen im aktuellen Rentensystem wieder ins Lot zu bringen. Genau das fordert die liberale Jungpartei Jungfreisinnige Schweiz derzeit: Das Renteneintrittsalter zunächst für Frauen und Männer auf 66 Jahre heraufzusetzen und es dann an die durchschnittliche Lebenserwartung zu knüpfen: Diese Maßnahmen sind bei den Schweizern allerdings unbeliebt.

Wunschrente mit 61 Jahren
Die Bereitschaft zu derartigen Reformen würde ein entsprechendes Wissen über das Vorsorgesystem voraussetzen – das vielen Schweizern nach wie vor fehlt, vor allem Jüngeren und Frauen, berichtet die NZZ. Das macht sich auch im optimistischen Wunsch-Rentenalter der in der Axa-Studie befragten Schweizer bemerkbar: 61 Jahre. Allerdings wollen viele der Befragten danach noch freiwillig weiterarbeiten, sagt Werner Rutsch, Chef des institutionellen Geschäfts von Axa IM Schweiz. Es gehe nur darum, den mit Arbeit verbundenen Zwang hinter sich zu lassen. (fp)