Assekuranz fremdelt mit Aktien
Die Aktienquote der alpenländischen Versicherungen erreichte per Jahresende 2016 fast vier Prozent. Betreffend die Solvenzanforderungen ist die Branche stabil aufgestellt. Ein Wermutstropfen besteht: 2016 kam es zu einem rückläufigen Prämienvolumen.
Österreichs Versicherungen sind gut aufgestellt, halten sich aber betreffend Aktien-Engagements zurück. Dieses Resümé kann man aus dem Bericht der österreichischen Finanzmarktaufsicht FMA zum vierten Quartal der österreichischen Versicherungswirtschaft ziehen.
Die Summe aller Assets zu Marktwerten (exklusive Kapitalanlagen der fondsgebundenen und indexgebundenen Lebensversicherung) lag Ende 2016 bei 110,68 Milliarden Euro. Die Kernaktienquote betrug Ende 2016 exakt 3,99 Prozent. Zum Vergleich: Ende 2015 betrug dieser Wert 3,73 Prozent. Die erweiterte Aktienquote, das heißt zusätzlich nicht notierte Aktien (inklusive Beteiligungen), strukturierte Schuldverschreibungen ohne Kapitalgarantie und Darlehen ohne Kapitalgarantie, lag bei 16,11 Prozent (gegenüber 16,46% Ende 2015).
Trotz eines rückläufigen Prämienvolumens 2016 zeigte das versicherungstechnische Ergebnis im Gesamtjahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr eine Erhöhung um 17,94 Prozent, beim Finanzergebnis war eine Verringerung um -5,12 Prozent festzustellen. Dies führte zu einem Anstieg des Ergebnises der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 4,48 Prozent auf 1,41 Milliarden Euro.
Zufriedenstellende Solvabilität
Im Hinblick auf die neuen Solvabilitätsanforderungen gemäß Versicherungsaufsichtsgesetz 2016, welche von den Unternehmen seit 1.1.2016 einzuhalten sind, zeigt sich, dass mehr als die Hälfte aller Versicherungsunternehmen einen SCR-Solvabilitätsgrad von über 230 Prozent vorweisen konnte; das heißt, doppelt so hohe Eigenmittel als notwendig besaßen.
Die "Solvency Capital Requirement – SCR“ mißt, ob das Versicherungsunternehmen mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,5 Prozent innerhalb der nächsten zwölf Monate, unvorhergesehene Verluste auffangen und seinen Verpflichtungen gegenüber den Versicherungsnehmern nachkommen kann. Der MCR-Solvabilitätsgrad lag bei rund der Hälfte der Versicherungsunternehmen sogar im Bereich von 540% bis 960 Prozent.
Die Mindestkapitalanforderung MCR (Minimum Capital Requirement) gibt das Mindestausmaß der Eigenmittel an, die das Versicherungsunternehmen zu jeder Zeit halten muss. (aa)
