Die dunklen Wolken am Horizont können die Stimmung in der Immobilienbranche scheinbar nicht trüben. Allen Schwierigkeiten zum Trotz zeigen sich jedenfalls die meisten Marktteilnehmer weiterhin optimistisch; die Partylaune ist allenfalls gedämpft. Die Branche hofft darauf, dass die Bremsmomente in ihrem Markt nur von kurzer Dauer sind, und manche erwarten sogar, dass die Leitzinsen schon bald sinken werden. Von der EZB-Politik waren viele überrascht worden.

Dabei war die Zinswende erwartbar. "Die Nullzinsen müssen irgendwann ein Ende haben, denn nur mit der Geldschwemme kann die Volkswirtschaft nicht aufrechterhalten werden", erklärte Peter Lazar, Vorstand der Vienna Estate Immobilien AG. Selbst der häufig kritisierten KIM-Verordnung gewinnt der gelernte Banker etwas Positives ab: "Es braucht nun mehr Eigenkapital, und die Haushaltsrechnung wird strenger bewertet. Das ist nicht aus der Norm, sondern war früher ganz normal."

Allerorts steigende Kosten, nicht nur in der Finanzierung, wirken sich naturgemäß auf Verkaufspreise aus, selbst wenn die Nachfrage hoch bleibt. Die Immobilienbranche geht aber einstweilen höchstens von geringfügigen Preiskorrekturen aus. "Wir rechnen insgesamt mit stabilen Preisen, wobei die Marktentwicklung bei den Vorsorgewohnungen im Neubau schon Spuren hinterlässt", sagte Lazar im FONDS professionell-Interview.

Die Vienna Estate Immobilien AG feierte heuer ihr Comeback im Retailgeschäft und präsentierte Mitte März auf dem FONDS professionell KONGRESS ihr neues Anlageprodukt "Wiener Gold". Es handelt sich um günstig vermietete Wohnungen aus dem eigenen Bestand, die an Anleger verkauft werden. Sie kosten im Durchschnitt zwischen 100.000 und 170.000 Euro. Vienna Estate sieht ein "doppeltes Upside-Potenzial", einerseits durch die Wertsteigerung der Substanz und andererseits durch die Mieterhöhungen bei der Neuvermietung. (ae)


Hintergründe zum "Wiener Gold"-Konzept und zur Vertriebsstrategie lesen Sie in der FONDS professionell-Ausgabe 1/2023 ab Seite 132. Darin erklärt Vorstand Peter Lazar auch, wie die Vienna Estate Immobilien AG zurzeit aufgestellt ist.