Der Anteil an Leuten, die tatsächlich daran denken, eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen, sinkt Mangels realer Aussichten darauf. Das ergibt die Wohnstudie von IMAS im Auftrag von Erste Bank, Sparkassen uns s Bausparkasse.

Während 2018 noch 49 Prozent Eigentum erwerben wollten, sagen heuer nur noch 39 Prozent der befragten Mieter, dass sie sich vorstellen können, in den nächsten Jahren Eigentum zu erwerben. Darüber hinaus gibt aktuell fast die Hälfte der Befragten an, sich Eigentum schlicht nicht leisten zu können. Grund sind die gestiegenen Immobilienpreise, die seit 2007 um gut 82 Prozent zugelegt haben, wie aus Unterlagen der Erste Bank hervorgeht.

Besonders betroffen ist erwartungsgemäß die Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen, denen es besonders schwer fällt, ein Eigentumsobjekt zu finanzieren. 55 Prozent der Österreicher wohnen laut den Angaben im Eigentum. Das ist deutlich weniger als der europäische Durchschnitt, der bei 70 Prozent liegt.

Zehn Bruttojahresgehälter für 70 m²
Laut Deloitte Property Index mussten in Österreich 2020 für einen durchschnittlichen Wohnraum (70 m²) zehn durchschnittliche Bruttojahresgehälter bezahlt werden. 2019 waren es noch sechs durchschnittliche Bruttojahresgehälter. Thomas Schaufler, Vorstand der Erste Bank: "Wie sich dieser Markt weiterentwickelt, hängt stark vom weiteren Verlauf der Pandemie, der Zins- und Baustoffrohpreisentwicklung ab." Derzeit sei aber nicht davon auszugehen, dass sich die Dynamik am Immobilienmarkt wesentlich abschwäche.

Die aktuelle durchschnittliche Nettomiete einer freifinanzierten Wohnung in Wien beträgt derzeit 12,66 Euro/m² (Quelle: Exploreal). Das macht bei einer Wohnungsgröße von 70m² 886 Euro monatliche Miete aus. Die Ratenrückzahlungen für eine Finanzierung von 230.000 Euro auf 25 Jahre beträgt 931 Euro. (eml)