Sowohl die Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-VO) als auch die Zinsentwicklung bleiben 2024 die zentralen Herausforderungen für den heimischen Wohnimmobilienmarkt. Die Finanzierung von Wohneigentum wird sich auch im neuen Jahr – trotz deutlich rückläufiger Immobilienpreise – für viele Menschen schwierig gestalten, ist man sich im aktuellen Ausblick von Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, Raiffeisen Research und Raiffeisen Immobilien sicher.

Innovative Lösungen sind gefragt
"Wir setzen alles daran, unseren Kunden weiterhin die Schaffung von Wohneigentum zu ermöglichen. Schließlich ist dieses die beste Vorsorge für leistbares Wohnen im Alter und ein Schlüsselfaktor für den Aufbau von Wohlstand", so Michael Höllerer, Generaldirektor Raiffeisen NÖ-Wien. Mit dem Solidarkredit bietet die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien daher eine interessante Finanzierungslösung an. Von diesem Kredit profitieren vor allem Familien, da die Haftung auf mehrere Personen verteilt wird. Ab fünf Kreditnehmern – zum Beispiel künftige Eigentümer und weitere solidarisch Mithaftende (Eltern, Familie etc.) – fällt die Finanzierung nicht in die Bestimmungen der KIM-VO.

Preisrückgang von bis zu 15 Prozent bei Wiener Wohnimmobilien
Die Preiskorrektur ist in Wien 2023 laut dem Bericht mit vier Prozent stärker ausgefallen als im Rest Österreichs, wo Wohneigentum seit Mitte letzten Jahres lediglich um gut zwei Prozent billiger geworden ist (Vergleich Q3 23 mit. Q3 22). Ein Trend, der sich 2024 laut den Experten fortsetzen wird. Denn die Leistbarkeit von Wohneigentum ist in der Bundeshauptstadt besonders angespannt und auf dem niedrigsten Niveau seit 1993.

"Die Preisrückgänge auf dem Wiener Markt werden sich 2024 fortsetzen, der Großteil der Korrektur steht noch bevor", so Matthias Reith, Senior Ökonom für den österreichischen Wohnimmobilienmarkt bei Raiffeisen Research. Für den Wiener Wohnimmobilienmarkt wird 2023 und 2024 ein Preisrückgang in Summe von bis zu 15 Prozent erwartet, verglichen mit einer prognostizierten Korrektur von rund acht Prozent im übrigen Bundesgebiet.

Nachfrage nach Mietwohnungen in Wien steigt
"Wien war schon in der Vergangenheit Österreichs größter Mietenmarkt. Im Zuge der verschärften Regularien und der gestiegenen Zinsen hat sich die Nachfrage nach Mietobjekten nun nochmals deutlich intensiviert – ein klares Indiz dafür, dass viele Käufer:innen gezwungen sind, in den Mietsektor auszuweichen. Dieser Trend wird auch 2024 anhalten, es ist daher mit weiter steigenden Mietpreisen zu rechnen", so Peter Weinberger, Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland.

Aktuelle Gallup-Umfrage: Wohneigentum schützt vor Altersarmut
Die Österreicher haben eine klare Präferenz, wie sie im Alter wohnen möchten: in der eigenen Immobilie und mit dem gewohnten Lebensstandard. Das zeigt eine aktuelle Umfrage (n = 1000), durchgeführt von Gallup im Auftrag von Raiffeisen Immobilien: Rund 60 Prozent der Immobilieneigentümer geben an, sich ihren Lebensstandard im Alter relativ problemlos weiterhin leisten zu können, wohingegen 65 Prozent der Mieter die Finanzierung ihres Lebensabends als sehr oder eher problematisch empfinden. Denn ist ein allfälliger Kredit für die Immobilie erst einmal abbezahlt, bleibt in fortgeschrittenem Alter nur mehr die Belastung der Betriebskosten. Mieter hingegen bezahlen auch in der Pension noch monatlich Miete. (gp)