Dass René Benko das Zeug zum Schauspieler hat, wollten viele schon vor Jahren gewusst haben, als sein Signa-Konzern noch weit von jeder Schieflage entfernt war. Die zahlreichen Pleiten in seinem Imperium, die in den vergangenen Monaten die gesamte Immobilienbranche erschütterten, werden sie in ihrer Meinung bestärkt haben.

Seit Mitte März ist klar, dass Benko tatsächlich die große Bühne gehört, und das nicht nur im übertragenen Sinne. Am Wiener Volkstheater ist seither nämlich das Stück "Aufstieg und Fall des Herrn René Benko" zu sehen. Es sollte eigentlich in der "Dunkelkammer" laufen, einer kleinen Studiobühne unter dem Dach. Doch wegen der großen Nachfrage fanden die Premiere und viele Vorstellungen danach wo statt? Auf der großen Bühne natürlich.

Gastspiel in Berlin
Für die Recherche zum Stück arbeitete das Theater mit der investigativen "Dossier"-Redaktion zusammen, "um die Geschichte vom Aufstieg und Fall des Wunder-Wuzzis neu zu erzählen", wie es die Pressestelle formuliert. Eigentlich sollte die Aufführung, die Autor und Regisseur Calle Fuhr alleine bestreitet, im Mai zum letzten Mal zu sehen sein. Doch jetzt geht das Stück in die Verlängerung: Am 1. und 2. Juli tritt Fuhr am Berliner Ensemble auf. Und ab Oktober wird das Stück wieder am Wiener Volkstheater zu sehen sein. Wahrscheinlich auf der großen Bühne. Wo auch sonst? Es geht schließlich um René Benko. (bm)