Jede zweite Projektentwicklungsgesellschaft der Nürnberger Project Immobilien-Gruppe ist insolvent: Für 56 von 118 entsprechenden Zweckgesellschaften wurden Insolvenzanträge gestellt. Bei 33 handelt es sich um noch laufende Bauprojekte, 23 weitere Gesellschaften sind reine Grundstücksgesellschaften oder bereits abgeschlossene Bauprojekte. Und weitere Insolvenzanträge seien geplant, heißt es in einer Mitteilung der Kanzlei Schultze & Braun.

"Unser Ziel ist es, die Bauarbeiten bei möglichst vielen Bauprojekten wieder aufzunehmen und diese Projekte fertig zu bauen", sagt Volker Böhm, vorläufiger Insolvenzverwalter der Project Real Estate, der Holdinggesellschaft des Nürnberger Bauträgers, und deren operativer Gesellschaft Project Immobilien Management.

Große Unterschiede und einzelne Fortführungsoptionen    
Auf allen Baustellen sei die Arbeit bereits vor Wochen zum Stillstand gekommen, teilt die Kanzlei mit, weil das Projektmanagement in den Händen der insolventen Project Immobilien-Gruppe liege. "Durch die Insolvenzverfahren erhalten wir weitere Optionen für die laufenden Bauprojekte", betont Böhm. Allerdings würden Baufortschritt und die finanzielle Situation bei den einzelnen Projektgesellschaften große Unterschiede aufweisen, sagt Böhm, der vom Insolvenzgericht eingesetzt wurde, die Finanzsituation und Fortführungsoptionen der einzelnen Gesellschaften zu prüfen.

Weil viele Projekte bereits weit fortgeschritten seien, berichtet Böhm, wäre es möglich, sie in absehbarer Zeit auch fertigzustellen, wenn die Finanzierung gesichert ist. Interesse von Investoren und Generalunternehmern gäbe es, heißt es. "Aber auch für Projekte in früheren Baustadien kann es Lösungen geben. Wir stehen bereits mit potenziellen Vertragspartnern in Gesprächen", sagt Böhm. (tw)