Der vorläufige Insolvenzverwalter der Projektgesellschaften der Project Immobilien-Gruppe, Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun, hat eine erste Bestandsaufnahme der noch laufenden Bauprojekte vorgenommen. Für 33 von ihnen wurden Ende August Insolvenzanträge gestellt. In den kommenden Wochen stehen Verhandlungen mit den jeweiligen Bauunternehmen an. "Um abzuklären, ob ein Weiterbau in der Insolvenz möglich ist, müssen wir in jedem einzelnen Fall die aktuellen Kosten für eine Fertigstellung klären", sagt Böhm.

Gespräche mit den Nachunternehmen der betroffenen Gewerke auf den Baustellen sind angelaufen. Einige Projekte könnten für die Fertigstellung auch komplett in die Hände von Generalunternehmen gegeben werden, teilt die Kanzlei Schultze & Braun mit. Mit ein paar Unternehmen würden bereits konkrete Vertragsverhandlungen laufen.

Hoher Verkaufsstand nährt Hoffnung auf Fortführung laufender Bauprojekte   
Böhms Bestandsaufnahme hat ergeben: 25 der 33 insolventen Projekte sind bereits vollständig verkauft, drei weitere zu mehr als 90 Prozent. "Die Bauprojekte der insolventen Projektgesellschaften sind grundsätzlich fortführungsfähig, die Project Immobilien-Gruppe ist dazu jedoch personell und finanziell nicht mehr vollumfänglich in der Lage", schildert Böhm das Dilemma. "Es geht um Schadensbegrenzung für die betroffenen Käufer und Anleger. Die Spielräume sind bei vielen Projekten sehr eng", macht Böhm deutlich.

Parallel dazu arbeitet der vorläufige Insolvenzverwalter daran, den Geschäftsbetrieb der operativen Gesellschaften der Project Immobilien-Gruppe aufrecht zu erhalten und zu stabilisieren. "Dass der Betrieb weiterläuft, ist essenziell, denn bei den Beschäftigten der Project Immobilien-Gruppe liegen das Know-how und die Daten für die Weiterführung der Bauprojekte", betont Böhm und ergänzt: "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten sehr engagiert und lösungsorientiert mit uns zusammen." (tw)