MIG-Fonds versilbern Biontech-Beteiligung
Seit der Ankündigung, einen Corona-Impfstoff zu entwickeln und zu vermarkten, ist das Mainzer Unternehmen Biontech Hoffnungsträger nicht nur des Gesundheitswesens, sondern auch der Aktionäre. Drei beteiligte MIG-Fonds haben jetzt ein erstes Aktienpaket veräußert – zur Freude ihrer Anleger.
Gute Nachrichten für Anleger mehrerer MIG-Fonds: Weil das Management einen Teil der Biontech-Aktien aus den Fonds veräußert hat, dürfen sie mit einem satten Gewinn aus ihrem Investment rechnen, wie FONDS professionell ONLINE erfahren hat. Zum Hintergrund: Im April hatte das Paul-Ehrlich-Institut, die deutsche Zulassungsbehörde für Impfstoffe, die Erprobung eines neuen Impfstoffs gegen Covid-19 am Menschen genehmigt. Für den Wirkstoff "BNT 162", den das Mainzer Lifescience-Unternehmen Biontech entwickelt hat, begann damit der erste Teil der sogenannten klinischen Phase, einer notwendigen Vorstufe für die Zulassung zum Handel.
Als Biontech ein paar Wochen zuvor ankündigte, in Kooperation mit Pfizer und Fosun, Pharmakonzernen aus USA und China, einen Impfstoff gegen das Coronavirus zu entwickeln und zu vermarkten, machte der Kurs des an der New Yorker Börse gelisteten Unternehmens einen Sprung von 30 auf über 100 Euro. Seit Beginn der klinischen Phase hat sich der Kurs bei rund 48 Euro eingependelt.
Bereits der Teil-Exit bringt zwei Fonds deutlich in die Gewinnzone
Aktionäre der Biontech sind unter anderen drei Fonds des Münchner Venture-Capital-Fondshauses MIG. Die MIG Fonds 7, 8 und 9 hielten zusammen rund 13,5 Millionen Aktien. Die drei Fonds haben nun jeweils 20 Prozent ihres Biontech-Aktienpakets veräußert. Ihren Anlegern werden aus dem Erlös in Summe rund 110 Millionen Euro zufließen. Fonds 7 hat ein Volumen von 35 Millionen Euro. Sein Anteil am Verkaufserlös von 44 Millionen Euro sorgt bereits für einen Mittelrückfluss von rund 127 Prozent des Fondsvolumens. Neben Biontech ist der Fonds 7 derzeit noch in sieben weiteren Unternehmen investiert. Seit Fondsschließung vor gut zehn Jahren erhielten die Anleger bislang lediglich knapp zwei Prozent ausgeschüttet.
Fonds 9 hat ein Volumen von rund 80 Millionen Euro, führte jedoch dank früherer Exits bereits rund 52 Prozent an die Anleger zurück. Mit dem anteiligen Biontech-Erlös liegt der Fonds 9 jetzt bei rund 122 Prozent Mittelrückfluss. Neben den restlichen Anteilen an Biontech hält er noch Beteiligungen an vier weiteren Unternehmen. Fonds 8 ist als Ratensparer konzipiert und mit den beiden anderen Fonds insofern nicht vergleichbar.
Der Verkauf des Aktienpakets geschah in kleinen Dosen über einen Zeitraum mehrerer Wochen, um den Kurs nicht negativ zu beeinflussen. MIG ist in den vergangenen Jahren häufig dafür kritisiert worden, sich erfolgreicher Exits zu berühmen, ohne dass die Anleger wirklich davon profitieren würden. Das könnte sich nun ändern. (tw)
