Nach Daten der Oesterreichischen Nationalbank sind die Immobilienpreise im ersten Quartal um 0,4 Prozent gesunken. Im Vorquartal waren sie bereits um 1,9 Prozent gefallen. Trotz der Verlangsamung des Abwärtstrends gibt es laut Raiffeisen Bank International keine Anzeichen dafür, dass die Flaute vorbei ist. Der größte Teil des Preisschwunds steht nach Ansicht des Instituts noch bevor. 

Die lange Party ist vorbei
Raiffeisen-Analysten um Mathias Reith und Fabian Blasch rechnen 2023 und 2024 mit einem Gesamt-Preisrutsch um zehn Prozent. In den vergangenen drei Jahren hatten die Preise 34 Prozent zugelegt. Die lange Party sei vorbei, der Kater werde jedoch nicht lange anhalten, hieß es am Dienstag (2.5.) in einer Analyse der Bank. Nach den Jahren steigender Preise sei ein Rückgang zu erwarten, ein Sturzflug jedoch nicht. 

In Österreich leiden besonders Einfamilienhäuser und Wohnungen aus dem Bestand unter dem Preisdruck, den die gestiegenen Zinsen mit sich gebracht haben. Neubauten indessen haben sich im ersten Quartal verteuert angesichts gestiegener Baukosten und der Nachfrage nach energieeffizienteren Objekten.

Finanzierungsanteil am Nettoeinkommen steigt gewaltig
Immer mehr Immobilienbesitzer in Österreich versuchen zu verkaufen, bevor sich der Preisverfall verschärft. Die Zahl der Inserate lag im April ein Drittel über dem Vorjahresniveau. Derweil sind die Internet-Suchanfragen zum Thema "Hauskauf" seit Anfang 2021 um 36 Prozent zurückgegangen. Den Hintergrund liefert die Finanzierungsstatistik: Ein durchschnittliches 30-jähriges Eigenheimdarlehen mit 90 Prozent Finanzierung nimmt inzwischen etwa die Hälfte eines Familien-Nettoeinkommens in Anspruch. 2022 waren es noch 30 Prozent. (mb/Bloomberg)