Helle Aufregung in Deutschland: Die Berliner Ratingagentur Scope wertete soeben elf der 17 in Deutschland verfügbaren offenen Immobilienfonds ab. Dieses Downgrading wird mit einem veränderten Chance-Risiko-Verhältnis begründet. Für die österreichischen Produkte gibt es keine Ratings. Sie sind jedoch mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert wie ihre deutschen Pendants. Das gilt erst recht für jene Fonds, die auch in den deutschen Immobilienmarkt investiert sind.

Die heimischen Fondsmanager sind zuversichtlich, den Belastungen standzuhalten. Die Probleme liegen derzeit auch weniger auf der Asset- als vielmehr auf der Liquiditätsseite. Die Anleger stürzen die Immobilienfonds in eine Vertrauenskrise: Nachdem sich das kumulierte Fondsvolumen im Jahr 2023 um 15 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro verringert hatte, zogen die Investoren in den ersten vier Monaten 2024 weitere 712 Millionen Euro netto ab.

Ende April stand das Volumen der Fonds bei insgesamt 8,6 Milliarden Euro. Das sind um knapp zwei Milliarden Euro weniger als vor einem Jahr. Darauf müssen die Immobiliengesellschaften reagieren. Zur ­Liquiditätssicherung werden peu à peu ­Immobilien verkauft. Wenn das nicht reicht, müssen Konsequenzen gezogen ­werden. Die Finanzmarktaufsicht hat die Immobilienbranche ebenfalls fest im Blick. Beobachter warten gespannt auf den für das dritte Quartal angekündigten Stresstest. (ae)


Wie sich die Fondsmanager in der Vertrauenskrise verhalten, erfahren Sie in der FONDS professionell-Ausgabe 2/2024 ab Seite 152 oder hier im E-Magazin.