Wer Immobilien kaufen will, wird dieses Jahr unter einem höheren Angebot wählen können. Das betonen die Experten der Raiffeisen Immobilien Vermittlung, der Maklerorganisation der Raiffeisengruppe.

"Wir sehen aktuell einen klaren Käufermarkt", so Peter Weinberger, Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich. Er erwartet, dass der Nachfrage ein sehr hohes Angebot gegenübersteht; nicht zuletzt, weil deutlich öfter als früher Zweitimmobilien abgestoßen werden. Die Besitzer reagieren damit auf die hohen Energie- und Betriebskosten im aktuell inflationären Umfeld. "Erstmals seit Jahren sind wieder deutlich mehr Objekte am Markt", so Weinberger.

Preise sinken
Gleichzeitig sollen die Preise weiter unter Druck bleiben. Nach Raiffeisen-Analyse sanken 2023 die Immobilienpreise im Österreich-Schnitt um rund zwei Prozent. 2024 könnte die Korrektur deutlicher ausfallen, ein Preissturz sei jedoch nicht zu erwarten, wie Matthias Reith, Senior-Ökonom für den österreichischen Wohnimmobilienmarkt bei Raiffeisen Research erklärt. Wohnimmobilien würden jedenfalls nicht billiger werden als vor der Pandemie. In den Jahren zwischen 2019 und 2022 haben die Preise in Summe um rund 25 Prozent zugelegt.

Österreichweit komme es momentan zu regional sehr unterschiedlichen Entwicklungen: So stiegen 2023 in Salzburg die Preise, während sie in Wien und im Burgenland rückläufig waren und in anderen Bundesländern, wie etwa Niederösterreich oder Kärnten, stagnierten.

Gebrauchte Immobilien werden billiger
Vor allem die Preise für Gebrauchtimmobilien sind laut Weinberger in vielen Regionen gesunken, und sie sollen weiter zurückgehen. Bei Neubauten sieht es anders aus: Weil weniger gebaut wird und die Löhne und Materialkosten sehr stark gestiegen sind, ist hier kurz- und mittelfristig kaum Entspannung zu erwarten. Die Neubaupreise dürften daher auch 2024 stagnieren oder sogar leicht zulegen, wie es in einer Aussendung heißt. (eml)