Rund 653.000 der insgesamt 4,9 Millionen Wohnungen in Österreich stehen leer. Das geht aus einer Analyse der Statistik Austria hervor. Der Anteil der Hauptsitzmeldungen in diesen Wohnungen machte 81,8 Prozent aus und ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig gesunken (1971: 91,2 Prozent; 1991: 87,5 Prozent). Dementsprechend ist der Anteil an Wohnungen ohne Hauptwohnsitzmeldungen stetig gestiegen.

Per Ende Oktober 2021 gab es demnach in 4,9 Prozent der Objekte nur Nebenwohnsitzmeldungen und in 13,3 Prozent war überhaupt niemand gemeldet. Basis für die Zahlen ist die letzte Gebäude- und Wohnungszählung der Statistik Austria.

Tourismus und Abwanderung
Die Gründe für einen Leerstand können vielfältig sein, wie die Analysten betonen. Etwa könnte ein Objekt bei der Erhebung zum Verkauf oder zur Vermietung gestanden haben, es könnte sich um ein Kleingartenhaus handeln, oder jemand hat seinen Wohnsitz nicht gemeldet. Allerdings ist der Leerstandsanteil in den Tourismusgebieten in Vorarlberg und Tirol besonders hoch. Ebenso in Gemeinden, wo starke Bevölkerungsverluste zu verzeichnen sind, wie im nördlichen Waldviertel und in den ländlichen Regionen Kärntens.

Nach Bundesland betrachtet, hat Kärnten mit 16,3 Prozent den höchsten Anteil an Wohnungen ohne Wohnsitzmeldung, dicht gefolgt von Tirol (16,1 Prozent). Den geringsten Anteil an Wohnungen ohne Wohnsitzmeldungen hat Wien mit 9,7 Prozent. (eml)