Das erste Weingut in ganz Europa, welches mehreren tausend Miteigentümern gehört – mit diesem ambitionierten Ziel startete das niederösterreichische Weingut Dürnberg im Sommer. Mittels Crowdinvesting wurden nun 5.239 neue Aktionäre gefunden, rund zwei Drittel der Aktionäre – genau 3.097 respektive 63,7 Prozent – kommen aus Österreich, ein Drittel aus Deutschland. Über 14 EU-Staaten verstreut wurden weitere 504 Aktionäre gefunden. Damit ist man laut eigenen Angaben das erste Weingut Europas, welches sich im Besitz mehrerer tausend Anleger befindet. Insgesamt wurde mittels Aktienemission eine Kapitalerhöhung von sechs Millionen Euro erzielt. 

Das Dürnberger Führungsteam, bestehend aus Georg Klein, zuständig für kaufmännische Bereiche, Kellermeister Michael Preyer und Vertriebsspezialist Matthias Marchesani, zeigt sich nach der erfolgreichen Finanzierung höchst zufrieden: "Wir sind überwältigt von diesem massiven Zuspruch und freuen uns, zukünftig unsere über 5.000 neuen Miteigentümer am Weingut bei einem guten Glas Wein begrüßen zu dürfen." Klein führt weiter aus: "Es bestätigt, was wir seit einiger Zeit beobachten. Menschen suchen wieder vermehrt den direkten Kontakt mit 'ihren' Winzern, dieser ist durch die zunehmende Digitalisierung leider verloren gegangen. Genau diese Beziehung wollen wir damit auch wieder stärken, unseren Kunden gefällt das."

Ambitionierte Pläne
Das Weingut hat auch schon konkrete Pläne, was mit dem generierten Kapital passieren soll. "Wir werden nun die nächste Ausbauphase des Weinguts angehen. Wir möchten in die absolute Spitzenkategorie der österreichischen Weingüter vorstoßen und die 'Signature-Weine' des Weinviertels produzieren", führt Klein aus. Geplant sind ein Fasskeller, ein Flaschenreifekeller, zusätzliche Lagerfläche und ein spektakulärer Verkostungsraum, zu dem alle neuen Miteigentümer mit der "Dürnberg-Card" rund um die Uhr Zugang haben und der den Rahmen für exklusive Veranstaltungen für Dürnbergs Aktionäre bieten soll.

Nachhaltig, vegan 
Dass sich die Pläne nicht von heute auf morgen umsetzen lassen, ist den Verantwortlichen bewusst. Gerade beim "Signature-Wein" bremst Winzer Michael Preyer: "Großer Wein braucht Zeit, wir rechnen mit einer Reisedauer von etwa zehn Jahren." Bereits jetzt sind die Weine vegan und zertifiziert nachhaltig, der Betrieb ist zudem in Umstellung auf eine biologische Produktion. Eine Photovoltaik-Anlage stärkt das Bestreben nach Energieautarkie, außerdem wird auf eine gute CO2-Bilanz geachtet und nur so selten wie möglich mit Traktoren durch die Weinberge gefahren. Rund 400.000 Flaschen werden aktuell pro Jahr produziert, der Exportanteil liegt bei 60 Prozent und gelangt bis nach USA, Japan oder Australien. (gp)