Am Tisch sitzen dieselben Leute, aber die Karten werden neu gemischt. Das Blatt verbessert sich tendenziell zugunsten der Kunden, nachdem sich die Rahmenbedingungen geändert haben und Immobilien nicht mehr wie warme Semmerl verkauft werden. Für die Projektentwickler, Bauträger und Vertriebe ist das nach mehr als zehn fetten Jahren ein harter Schnitt.

Doch so richtig wahrhaben wollen sie das nicht; die meisten üben sich in Zweckoptimismus und rechnen mit einer baldigen Rückkehr der überdurchschnittlich hohen Umsätze der vergangenen Jahre. Fakt ist aber, dass das billige Geld den Immobilienmarkt massiv aufblähte. Von Jänner 2010 bis Dezember 2022 stieg das Bestandsvolumen der Wohnbaukredite laut OeNB-Daten um 90 Prozent von 71,4 auf 135,3 Milliarden Euro.

Dieses rasante Wachstum ist einerseits mit höheren Verkaufszahlen und andererseits mit hohen Preisen zu erklären. Der auf Pump finanzierte Immobilienboom ist jedoch zu Ende. Das lässt sich an den Absatzzahlen und an der Entwicklung des Kreditgeschäfts messen, berichtet FONDS professionell in seiner aktuellen Ausgabe. Betroffen sind Zinshäuser, Vorsorgewohnungen und Bauherrenmodelle.

Die Preise für Wohnungen und Einfamilienhäuser im Erstbezug waren heuer überraschend stabil. Von den bisher erkennbaren Preisrückgängen sind in erster Linie gebrauchte Immobilien betroffen. Die weitere Entwicklung ist ungewiss. "Die Medien suggerieren ­eine Preissenkung im großen Stil. Im Neubau wird es diese aber nicht geben, im ­Gegenteil, die Preise sind 2023 gestiegen", meint Marion Weinberger-Fritz, Geschäftsführerin der Raiffeisen Vorsorge Wohnen. (ae)


Den vollständigen Artikel finden Leser ab Seite 150 in Ausgabe 4/2023 von FONDS professionell oder nach Anmeldung hier im E-Magazin.