Probleme mit der Zyklik. Es ist ein klassisches Beispiel für das Handeln wider besseres Wissen. Man hat in zyklischen Märkten mit antizyklischen Investitionen nicht nur die größeren Chancen, sondern letztlich auch mehr Sicherheit. Das ist eine allseits bekannte Tatsache, und dennoch verhält sich die weitaus überwiegende Zahl aller Anleger zyklisch.

Noch ein Widerspruch. Das haben zuletzt die Opportunity-Schiffsfonds zu spüren bekommen. Obwohl deren Geschäftsmodelle im Prinzip zur genau richtigen Zeit auf den Markt kamen, tun sich die seit Ende 2008 aufgelegten elf Opportunity-Schiffsfonds sehr schwer. Nicht genug damit, dass sie insgesamt erst 136 Millionen Euro eingesammelt haben, das viel größere Problem ist, dass sie nicht ausreichend Ankaufsgelegenheiten bekommen. Hier tritt ein eklatanter Widerspruch zwischen der Vielzahl Not leidender Schiffsfonds und der geringen Anzahl auf den Markt kommender Gelegenheiten zu Tage.

Keine Gelegenheiten ... So gibt es Fonds, wie die von König & Cie., Ocean Partners Shipping oder Hanse Capital, die zwar schon mehrere zig Millionen eingesammelt haben, aber beim Investieren noch nicht zum Zuge gekommen sind. Und es gibt Fonds, die weder Geld haben einsammeln können, noch eine Gelegenheit gehabt hätten, es sinnvoll zu investieren. Zu nennen wären hier etwa Ownership, HCI oder MCT.

… und dann doch ein paar. Ein paar Fonds haben indes durchaus schon Gelegenheiten nutzen können. So hat etwa der Schnäppchenfonds I von Oltmann zwei 1700 TEU-Schiffe aus der Insolvenz kaufen und sich an zwei Mehrzweckfrachtern beteiligen können. Weitere Schiffe sind in Verhandlung. Martim Equity und Hesse Newman haben für ihre Opportunityfonds ebenfalls bereits nennenswert investieren können.

Einen ausführlichen Überblick über Opportunityfonds bietet die aktuelle Fondszeitung 6/2010.