Angebot. Das Mainzer Emissionshaus Trend Capital bleibt dem arabischen Raum treu. Nach fünf Dubai-Fonds liegt nun das Angebot vor, in Immobilienhandelsprojekte im Emirat Qatar einzusteigen. Eine Beteiligung ist sowohl in Euro (ab 5.000) als auch in US-Dollar (ab 10.000) jeweils zuzüglich fünf Prozent Agio möglich. Bis Ende Oktober will der Initiator den Fonds mit einem Volumen von 17,85 Millionen Euro inklusive Agio schließen.

Konzept. Die deutsche Fonds-KG übernimmt 96,25 Prozent der Trend Capital Qatar Investments Ltd., die Immobilienhandel in Qatar betreibt. Der Beteiligungsvertrag mit der in Dubai ansässigen Zielgesellschaft muss von der zuständigen Behörde noch genehmigt werden. Die Investitionen stehen nicht fest, der Prospekt gibt nur vage Aufschlüsse über ein mögliches Anlageprojekt auf der künstlichen Insel Qatar Pearl. Geschäftsführer der Zielgesellschaft ist Frank Simon, der gleichzeitig auch Vorstand der Trend Capital AG und Geschäftsführer drei weiterer Trend-Capital-Unternehmen ist.

Strategie. Der Fonds kann sich an der Zielgesellschaft bereits ab 2,5 Millionen Euro eingesammelten Eigenkapitals beteiligen. Die Immobilien(anteile) werden laut Trend Capital vor Baubeginn in der Pre-Launch-Phase erworben. Wie das Investitionsportfolio aussehen soll, geht aus dem Prospekt nicht hervor. Die Fondsgesellschaft soll bereits zum 31. August 2010 aufgelöst werden. Zu diesem Zeitpunkt ist die Veräußerung der Immobilien geplant.

Investitionen. Die Fondsgesellschaft soll 14,06 Millionen Euro in die Zielgesellschaft investieren. Das entspricht einer Investitionsquote von äußerst mageren 78,8 Prozent des Kommanditkapitals inklusive Agio. Der überwiegende Teil der Anschaffungskosten für die Immobilien soll durch frühzeitige Veräußerungserlöse abgedeckt werden.

Prognose. Trend Capital erwartet für den Fonds ein handelsrechtliches Ergebnis von 9,11 Millionen Euro. Anlegern wird in der Prognoserechnung ein Gesamtmittelrückfluss nach Steuern in Höhe von 120,7 Prozent ihrer Einlage inklusive Agio in Aussicht gestellt. Allerdings ist die Ergebnisverteilung sonderbar geregelt: Obwohl der Fonds bereits Ende Oktober geschlossen werden soll und bis dahin alle Anleger dasselbe Risiko tragen, hat der Initiator das Kommanditkapital in fünf Tranchen gegliedert. Wer sich bis zur zweiten Million Euro beteiligt, erhält eine rechnerische Gewinnbeteiligung von 21 Prozent pro Jahr. Ab der 13. Millionen springen nur noch 17 Prozent heraus.

fondstelegramm-Meinung. Der Immobilienmarkt in Qatar zählt sicher nicht zu den transparentesten auf der Welt. Dafür lässt der Prospekt viel zu viele Fragen zum Markt, zu den geplanten Investitionen und zur Expertise des Managements offen. Anleger können die Risiken nicht realistisch einschätzen. Die anfänglichen Fondskosten sind nicht tragbar. Die Gewinnverteilung ist alles andere als fair geregelt.

Dieser Fonds ist absolut überflüssig.