Nachfrage nach Toplagen. Einzelhandelsimmobilien sind vergleichsweise gut durch das Krisenjahr 2009 gekommen. Die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen in Spitzenlagen ist auch im bisherigen ersten Halbjahr 2010 – trotz hoher Preise – stabil geblieben. Die Preise bewegen sich seit 2008 stabil zwischen 115 Euro je Quadratmeter und Monat in der Leipziger Petersstraße und 310 Euro beispielsweise in der Kaufingerstraße in München. Das entscheidende Kriterium, das Nachfrage und Preise stabil hält, ist nach wie vor die Passantenfrequenz.


Nebenlagen. Anders stellt sich die Situation in den Nebenlagen der Metropolen dar. Während es in den 1a-Lagen nach wie vor nur wenig Fluktuation gibt, sanken Preise und Nachfrage in Nebenlagen. Hier nimmt der Leerstand zu und es kommt immer öfter zu Geschäftsaufgaben. Das Gefälle zwischen Top- und Nebenlagen in den große Städten nimmt zu.

Aussichten. Vor allem der großflächige Einzelhandel sieht indes gelassen in die nähere Zukunft. 85 Prozent der Teilnehmer einer Befragung durch die Hahn Gruppe rechnen mit stabilen oder steigenden Umsätzen. Optimistisch sind vor allem die Betreiber von Drogerie- und Baumärkten sowie Anbieter von Unterhaltungselektronik, die ihre Flächen zum Teil sogar erweitern wollen.

Alternativen. Gegenwärtige Angebote geschlossener Fonds, die in Einzelhandelsimmobilien investieren, setzen verstärkt auf Standorte in deutschen Mittelstädten. Einer Umfrage von GfK Geomarketing zufolge, bieten Städte mit 100.000 bis 300.000 Einwohnern überdurchschnittliche Umsatzpotenziale für den Einzelhandel. Während nämlich in den Metropolen der Umsatz „nur“ 20 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt liegt, so die Studie, liegt er in den Städten mittlerer Größe 27 Prozent oberhalb des Bundesdurchschnitts.

Vor allem Städte mittlerer Größe mit steigender Einwohnerzahl verdienen derzeit die Aufmerksamkeit von Investoren in Einzelhandelsimmobilien.