Luana Sun. Solaranlagen in Italien bleiben für manche Anbieter ein Thema. Die vor drei Jahren gegründete Luana Sun aus Hamburg hat für die LCF Sun Projects 4 GmbH & Co. KG eine Freiflächenanlage und eine Dachanlage an den Standorten Castel di Judica und Potenza vorgesehen. Beide Projekte befinden sich aber noch in der Planungsphase und sollen erst im Mai 2012 den Betrieb aufnehmen. Ob sie auch tatsächlich in den Fonds eingehen, steht noch nicht fest.
Ab einem Mindestvolumen von 500.000 Euro geht der Anbieter davon aus, Projekte umsetzen zu können. Kommt das Mindestvolumen nicht zustande, droht eine kostenpflichtige Rückabwicklung, die bereits zum Totalverlust der Einlagen führen kann. Bislang sind laut Anbieter 112.000 Euro platziert.
Bau und Betrieb der Anlagen sollen durch ein Sale-and-lease-back-Verfahren, eine annuitätische Bankfinanzierung oder ein Bankdarlehen mit linearer Tilgung fremdfinanziert werden. Es sind noch keine Verträge abgeschlossen. Im Prospekt geht Luana von einer Sale-and-lease-back-Finanzierung aus.
Die Mindestbeteiligung von gerade mal 5.000 Euro spricht dagegen, dass ausschließlich Anleger geworben werden sollen, die auch mit einem Totalverlustrisiko umgehen könnten. Vertriebe und Anleger sollten das Abenteuer auf einem heiß umkämpften Solarmarkt mit einem Anbieter ohne aussagekräftige Historie meiden.

Oekogeno. Abenteuerlich geht es beim Frankreich-Solarfonds von Oekogeno zu. Das unbedarft zu Werke gehende Unternehmen hat scheinbar einen Alleskönner aufgelegt. Auf Seite 6 des Prospekts heißt es: „Anleger können sich als atypisch stille Gesellschafter an der Sechste Oekogeno Solar GmbH & Co. KG (nachfolgend auch Emittentin oder Fondsgesellschaft genannt) beteiligen.“ Zu eben dieser Gesellschaft erfährt der Leser bereits auf Seite 2: „Die Sechste Oekogeno Solar GmbH & Co. KG mit Sitz in Freiburg im Breisgau übernimmt als Prospektherausgeberin und Anbieterin gemäß § 3 Vermögensanlagen-Verkaufsprospektverordnung die Verantwortung für den Inhalt dieses Verkaufsprospekts.“ Dass in der Branche die Begriffe Initiator und Emittent verwechselt oder synonym verwendet werden, ist nicht außergewöhnlich. In diesem Fall liegt jedoch mehr als eine Verwechslung vor. Eine solche Konstruktion hat in einem seriösen Fonds nichts zu suchen.
Auch beim Oekogeno-Fonds stört die niedrige Mindestbeteiligung von 5.000 Euro. Als atypisch stille Gesellschafter können Anleger lediglich Informations- und Kontrollrechte beanspruchen. Die beiden geplanten Anlagen sind noch nicht am Netz. Der Fondsprospekt liefert hinreichend Faktoren, um dem Angebot aus dem Weg zu gehen.