Fragwürdige Premiere. Selfmade Capital hat angekündigt, die Platzierung seines ersten geschlossen Fonds heute offiziell zu beenden. Der Initiatorenneuling hat nach eigenen Angaben das Planvolumen von 10,5 Millionen Euro beisammen. Über Genussrechte soll der Fonds in eine Immobilienhandelsgesellschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten investieren. Blindpool, enttäuschende Investitionsquote, fehlender Kompetenznachweis, rechtliche Unsicherheiten, intransparenter Markt, komplizierte Steuerkonstruktion, risikoreicher Immobilienhandel, äußerst kurze Planlaufzeit – die Liste der Gründe, den Fonds nicht zu zeichnen ist lang.

Panikmache. Auch die Kommunikation lässt zu Wünschen übrig. Auf offiziellem Wege war der Fondsprospekt nicht zu bekommen. Hatten Selfmade Capital und die Vertriebsgesellschaft Dima gehofft, kritische Analysen damit zu umgehen? Um eine Negativbesprechung in der Fondszeitung war der Fonds nicht herumgekommen. Am Tag der offiziellen Fondsschließung verschickte Dima ein Rundschreiben unter der Überschrift „Panik! Schock! Schwarzer Freitag an den Börsen“ – Panikmache, um für den Emirates 1 und die vermeintlichen „Gewinner der Finanzkrise im Mittleren Osten“ zu werben.

fondstelegramm-Meinung. Derartiges Vertriebsgebahren spricht gegen seriöse Geschäftsplanung. Wer sich im Eifer des Vertriebsgefechts dazu hat hinreißen lassen, den Fonds zu zeichnen, sollte zumindest darüber nachdenken, von seinem Rücktrittsrecht Gebrauch zu machen.

Die weitere Entwicklung des Initiators wird genau zu beobachten sein.