Angebot. Der Hamburger Containerspezialist Schroeder & Co. bietet Anlegern die direkte und indirekte Beteiligung an Containern und Containerschiffen an. Die Investitionen erfolgen über konzerneigene Projektgesellschaften in Deutschland und Österreich. Das geplante Fondsvolumen beläuft sich auf 46,4 Millionen Euro inklusive Agio, wobei knapp 40 Millionen Euro Eigenkapital eingesammelt werden sollen. Die Mindestbeteiligung beträgt 10.000 Euro zuzüglich drei Prozent Agio. Der Fonds endet planmäßig Ende 2014.

Zielmarkt. Dem Marktumfeld für die vorgesehenen Investitionen hat Schroeder & Co. im Prospekt nur etwa anderthalb Seiten gewidmet. Darin werden zwar die vom ISL erhobenen positiven Wachstumsaussichten hervorgehoben. Allerdings fehlen im Prospekt beispielsweise Angaben über die Entwicklung der Mieten für Container beziehungsweise die Charterraten für Feederschiffe. Während die Prognosen für die Nachfrage von Transportkapazitäten insgesamt positiv zu sehen ist, müssten die Entwicklungen bei Flotten, Preisen, Mieten und Raten erstens detaillierter und zweitens differenzierter dargestellt werden. Denn im von Schroeder & Co. beauftragten ISL-Marktbericht für Container heißt es, dass seit Mitte der 90er-Jahre ein deutlicher Rückgang der Containermieten zu verzeichnen sei.

Historie. Anfänglich hat das 2001 gegründete Emissionshaus Container im Paket zur direkten Beteiligung angeboten. Seit 2005 legt Schroeder & Co. auch geschlossene Fonds auf; zunächst die Container Fonds Österreich 1 bis 3. Deren wirtschaftliche Entwicklung ist durchwachsen. Der Initiator führt dabei in seiner Leistungsbilanz „Marktschwankungen und Engpässe bei der Bereitstellung von attraktiven Containern“ ins Feld. Laut Leistungsbilanz 2006 haben die drei Fonds zwar die geplanten Ausschüttungen erfüllt. Da jedoch die Einnahmen – bei den Fonds 1 und 2 deutlich – unter Plan liegen, gingen die Auszahlungen an die Anleger zulasten der Darlehenstilgung und der Liquidität. Für den Logistik Investment Fonds 1 gibt es noch keine Ergebnisse, da er erst am 31. Januar 2008 mit einem höher als geplanten Eigenkapitalvolumen platziert wurde und noch Investitionen anstehen.

Investmentstrategie. Das Investitionsvolumen soll mittelbar oder unmittelbar in hauseigene Projektgesellschaften fließen, die letztlich die Investitionen in Container und gebrauchte Containerschiffe vornehmen. Es handelt sich um einen Teil-Blindpool, da der Fonds bereits die Stammeinlage für die SLI Zweite Beteiligungsgesellschaft, die ein Secondhand-Feederschiff erwerben und betreiben will, geleistet hat. Über diese Gesellschaft sollen darüber hinaus 20 Millionen Euro an die SLI Dritte Verwaltungsgesellschaft mit Sitz in Salzburg gehen. Ende 2007 hat die österreichische Gesellschaft 76.153 Container unterschiedlicher Größe (entspricht circa 95.835 CEU) im Gesamtwert von 198,6 Millionen US-Dollar erworben. Der Fonds beteiligt sich an 44.000 CEU.

Fondspartner. Für die Vermietung der Container zeichnet die Florens Management Service Ltd. verantwortlich. Die Tochtergesellschaft von Cosco Pacific und Florens Container Services gehört indirekt zur Cosco International Holding. Bei den Österreich-Fonds 1 bis 3 und beim Vorgängerangebot dieses Fonds war Florens nicht Vertragspartner.

Risiken. Zu den wesentlichen Risiken gehören eine unzureichende Auslastung, sinkende Mieten beziehungsweise Raten und geringere Verkaufserlöse am Ende der Fondslaufzeit im Jahr 2014. So sind etwa die Baupreise für Container seit April 2006 in die Höhe geschnellt, gleichzeitig berichtet das ISL von einem zunehmenden Wettbewerb zwischen den Leasinggesellschaften. Letzteres kann sich trotz hoher Nachfrage und hohen Preisen in sinkenden Mieten widerspiegeln. Nicht zu vernachlässigen ist der Wechselkurs zum US-Dollar. Allerdings hat der Initiator in der Prognoserechnung den Wechselkurs durchgehend mit 1,55 realistisch angesetzt.

Investition und Kosten. Der Fonds plant, für die mittel- und unmittelbaren Beteiligungen an den Projektgesellschaften knapp 31,2 Millionen Euro Eigenkapital auszugeben. Weitere 10,4 Millionen Euro sind für das direkt zu erwerbende Containerschiff vorgesehen. Daraus ergibt sich eine gerade noch akzeptable Investitionsquote von 83,1 Prozent des Fondsvolumens inklusive Agio. Sämtliche Fondsanlaufkosten und Gebühren schlagen mit 7,3 Millionen Euro zu Buche, die erträglichen 17,7 Prozent des Eigenkapitals inklusive Agio entsprechen. Es soll zudem eine Liquiditätsreserve in Höhe von 545.000 Euro gebildet werden.

Finanzierung. Der Initiator will 40 Millionen Euro Eigenkapital einwerben. Das in der Mittelverwendungsrechnung vorgesehene Darlehen in Höhe von 5,2 Millionen Euro ist noch nicht aufgenommen. Ein entsprechender Vertrag soll erst im Zuge des direkten Feeder-Ankaufs abgeschlossen werden. Die SLI Dritte Verwaltungsgesellschaft hat für die Finanzierung der Container bei der HSH Nordbank ein 139 Millionen US-Dollar schweres Darlehen aufgenommen. Der Vertrag valutiert im Green Back und läuft bis Ende 2014. Dann beträgt die Restschuld noch 50 Prozent der anfänglichen Schuld. Das Eigenkapital ist bis Ende 2008 von der HSH Nordbank in Euro zwischenfinanziert worden, wobei aus den Nettoeinnahmen der Projektgesellschaft 20 Millionen Euro während des laufenden Jahres zur Tilgung verwendet werden sollen.

Vergütung. Bei den Vergütungen hat das Emissionshaus richtig zugeschlagen und kompromittiert damit die augenscheinlich relativ gute Investitionsquote. Denn für die Akquisition der Investitionsgüter erhält der Initiator eine Gebühr von bis zu fünf Prozent (2,5 Prozent beim Containerportfolio). Das Management der Projektgesellschaften erhält eine laufende Vergütung von bis zu vier Prozent (3,5 Prozent beim Containerportfolio). Bei der Veräußerung der Investitionsgegenstände erhält das Management jeweils ein Prozent Provision bezogen auf den Nettopreis. Der Treuhänder erhält eine laufende Gebühr von 0,4 Prozent.

Prognose und Rückfluss. Der Prognosezeitraum endet am 31. Dezember 2014. Dann sollen alle Investitionsgegenstände veräußert werden, sofern das nicht schon geschehen ist. Der Veräußerungserlös für die gebrauchten Containerschiffe wurde mit 60 Prozent des Nettokaufpreises sportlich angesetzt. Dafür sind die Nettoeinnahmen aus dem Direktbetrieb des Schiffs mit 4.400 Euro pro Tag realistisch. Anleger sollen bis 2013 eine jährliche Ausschüttung von sieben Prozent (2008 anteilig) erhalten. Den Gesamtrückfluss nach Steuern hat der Initiator mit 129,2 Prozent angegeben. Daraus ergibt sich eine Rendite von 4,44 Prozent pro Jahr (gerechnet ab Juni 2008 bis Dezember 2014). Der Fonds ist aber nichts für schwache Nerven: Fallen beispielsweise die Veräußerungserlöse um zehn Prozent geringer aus, sinkt die Rendite dramatisch (circa sieben Prozent nach Steuern).

Steuerliche Behandlung. Anleger erzielen gewerbliche Einkünfte. Die Ergebnisse aus der österreichischen Gesellschaft unterliegen gemäß Doppelbesteuerungsabkommen dem Progressionsvorbehalt. In Österreich selbst sind die gewerblichen Einkünfte körperschaftssteuerpflichtig (keine Gewerbesteuer). Die deutschen Projektgesellschaften erzielen aus dem Schiffsbetrieb gewerbliche Einkünfte, die der Tonnagessteuer unterliegen.

Vertragsgestaltung. Als Haftsumme werden zwei Prozent der Kommanditeinlage im Handelsregister eingetragen. Die Gesellschafterversammlung findet jährlich statt und ist zumeist beschlussfähig, wenn mehr als 50 Prozent des Kommanditkapitals vertreten ist. Das gilt auch für die Berufung eines Beirats, den die Gesellschafter beantragen können, wobei es bereits einen Investitionsbeirat gibt.

fondstelegramm-Meinung. Der Containerhandel ist eng an die Schifffahrt gekoppelt, damit hängt beides am Tropf des Welthandels, für den die Aussichten insgesamt positiv sind. Dennoch dürfen das Leasinggeschäft und die Containerfahrt nicht durch die rosarote Brille gesehen werden. Es gibt erhebliche wirtschaftliche Risiken. Für diese Risiken werden Anleger bei diesem Fonds nicht belohnt: Die laufenden Kosten sind zu hoch und die Nachsteuerrendite enttäuscht.

Für 4,44 Prozent Rendite lohnt das Risiko nicht.