Anschlussbeschäftigung. Die von der Insolvenz der Airline Hamburg International betroffenen Flugzeuge des Air Portfolio II von Lloyd Fonds stehen wieder unter Vertrag. Die Fondsgesellschaft vermietet die beiden Airbus A319 für vier Jahre an die in Berlin ansässige Germania Fluggesellschaft. Wie der Initiator mitteilte, wurden die Leasingverträge am 16. Februar unterschrieben. Germania hat bereits eine Maschine übernommen, die zweite soll Anfang März bei der Airline den Dienst antreten.

Neue Konditionen. Die vertraglich vereinbarte Leasingrate beträgt 180.000 Euro pro Monat. Prospektgemäß müsste sie derzeit bei 233.000 Euro liegen. "Mit der ausverhandelten Leasingrate können wir sämtliche anfallenden Kosten abdecken", betont der Initiator. Für die Jahre 2015 bis 2025 rechnet Lloyd Fonds mit einer Leasingrate von 190.000 Euro. Insofern geht der Initiator von einer Erholung des Luftfahrt- und Leasingmarkts aus. Überdies hat Germania nach Initiatorenangaben zum Ende der Laufzeit den dann ohnehin anfallenden 6-Jahres-Check der Maschinen auf eigene Kosten zu übernehmen.

Tilgung und Auszahlung. Das Remarketing hat den Fonds rund 500.000 Euro pro Flugzeug gekostet. Diese Beträge wurden aus der Liquiditätsreserve bezahlt. Die bislang gestundeten Tilgungen plant der Fonds, im Jahr 2015 vollständig zurückzuführen. Mit Beginn der neuen Leasingverträge leistet die Gesellschaft den Fremdkapitaldienst wieder planmäßig. Demzufolge sollen die beiden Flugzeuge bei Auslaufen der nun abgeschlossenen Leasingverträge 42 beziehungsweise 47 Prozent des langfristigen Fremdkapitals getilgt haben. Gemäß der aktualisierten Prognoserechnung sollen die Anleger ab dem Jahr 2016 wieder Auszahlungen vom Fonds erhalten. Der Gesamtmittelrückfluss wurde von den prospektierten 240 Prozent auf 170 Prozent nach unten korrigiert.

Wölbern noch bei Air Berlin. Die Wölbern-Flieger stehen plangemäß in Diensten von Air Berlin. Bei einem im Markt kolportierten Schaden an der Maschine handelt sich nach Initiatorenangaben um einen "Kratzer am Rumpf", den Air Berlin auf eigene Rechnung reparieren ließ. Auf den betroffenen Fonds habe dies keine Auswirkungen. Unterdessen hat Wölbern im Januar mit dem Remarketing-Agent Pembroke einen Vertrag zur Besorgung einer Anschlussbeschäftigung geschlossenen. Wie es heißt, interessieren sich derzeit sieben Airlines für die beiden A319. Deren gebotenen Konditionen und Bonität würden geprüft, eine Entscheidung stehe nicht unmittelbar bevor. Dennoch sei es weiter denkbar, dass der Fonds die im Vertrag mit Air Berlin beinhaltete Kündigungsoption zum 30. Juni 2011 zieht, um die beiden Maschinen gleich im Anschluss mittelfristig, das heißt für drei bis fünf Jahre, neu zu vermieten.

fondstelegramm-Meinung. Vorübergehend haben die Initiatoren die Folgen der Insolvenz von Hamburg International bewältigt. Die Flugzeuge sind wieder in der Luft und können zumindest die Kosten decken. Spannend bleibt die Frage, wann die Anleger mit den Fliegern Geld verdienen. Das hängt von der nochmaligen Anschlussbeschäftigung in weiteren drei bis fünf Jahren ab. Klar ist, dass die prospektierten Planzahlen kaum mehr zu erreichen sind.