Verkaufsempfehlung. Geschäftsführung, Treuhandgesellschaft und Beirat haben den Gesellschaftern des Containerfeederschiffs MS Peter den Verkauf ihres Frachters nahegelegt. Lediglich die Auszahlung für das Jahr 2007 soll den Anlegern bei einer Zustimmung erhalten bleiben. Ohne Verkaufsbeschluss sei die Insolvenz der Gesellschaft unvermeidbar.

Hintergrund. Die wirtschaftliche Situation für das 1999 gebaute und 2007 emittierte 516-TEU-Schiff ist unverändert kritisch, das Schiff kann den Kapitaldienst nicht in voller Höhe bedienen, fährt also nicht auskömmlich, so dass die Verbindlichkeiten steigen. „Eine nachhaltige Verbesserung der Ertragssituation ist auch mittelfristig nicht zu erwarten“, teilt die HEH Treuhand mit. Mit der finanzierenden HSH Nordbank ist vereinbart, das Schiff noch in diesem Jahr zu verkaufen. Lediglich die Sanierungskapitalgeber werden nach dem vorgelegten Plan am Verkaufserlös beteiligt.

Timing-Probleme. Der Beirat hatte nach eigenem Bekunden den Verkauf des Frachters im Sommer 2008 angeregt – noch vor der Lehmanpleite. Die erforderliche Stimmenmehrheit kam jedoch zu spät zustande. Der Markt kollabierte, die Preise fielen ins Bodenlose. An einen Verkauf war damals nicht mehr zu denken. Ein Sanierungskonzept musste her. Das Eigenkapital wurde 2009 um 35 Prozent aufgestockt. Für 8,95 Millionen Dollar war der Frachter in den Fonds gegangen. Egal, wo der Verkaufsrlös am Ende liegt – viel mehr als jetzt dürfte künftig für das alternde Schiff nicht herauszuholen sein.

fondstelegramm-Meinung. Beim MS Peter wird die HSH Nordbank so oder so auf einen Teil ihres Darlehens verzichten müssen. Damit über einen geordneten Verkauf noch in diesem Jahr mehr Geld herausspringt als bei einem Zwangsverkauf infolge der Insolvenz, gesteht sie den Anlegern im Fall eines Verkaufsbeschlusses wenigstens die 179.000 Euro zu, die für das Jahr 2007 an die Anleger gingen – ein äußerst schwacher Trost für eine verfehlte Investition.