Konditionen. Bankdarlehen sind nach wie ein vor wichtiger Baustein vieler geschlossener Fonds. Daran hat auch die restriktive Haltung vieler Geldinstitute nach Einbruch der Finanzkrise nichts geändert. Die Banken üben sich weiterhin in Zurückhaltung. Die Voraussetzungen und Bedingungen für die Vergabe von Fremdkapital haben sich verändert. Die Fonds müssen in der Regel mit der Platzierung von nennenswerten Eigenkapitalsummen in Vorleistung gehen, bevor Darlehen auch tatsächlich überwiesen werden.

Fehlende Transparenz. Banken verhalten sich beim Thema Finanzierungskonditionen für Fonds äußerst restriktiv. Leider liefern auch die Fondsprospekte kaum konkrete Anhaltspunkte zu abgeschlossenen Kreditverträgen, Termsheets und eventuelle Finanzierungszusagen.

Termsheet. Termsheets werden von Initiatoren gern als rechtlich verbindlich und mit dem Darlehensvertrag gleichwertig bezeichnet. „Allerdings stellen diese Vereinbarungen weder einen Vertrag noch eine verbindliche Finanzierungszusage dar“, betont Susanne Eickermann-Riepe, Partner Assetmanagement Real Estate PwC. Vielmehr seien Termsheets individuell gestaltbare Vereinbarungen, in denen in erster Linie die Konditionen fixiert werden. „Aber im Kreditgenehmigungsprozess werden sie häufig noch einmal aufgeknöpft. Das war vor der Krise aber nicht anders“, berichtet die PwC-Partnerin.

Höhere Kosten. Zum Nulltarif sind Finanzierungszusagen nicht zu haben. Aus Sicht der Vertriebe und Anleger verlieren sie ihre Relevanz, denn sie sind an Bedingungen geknüpft, die den Investoren vorenthalten werden. Auch Platzierungsgarantien können keine Abhilfe schaffen, solange sie umgangen oder deren Fälligkeiten einfach verschoben werden. Eigenkapital-Vorfinanzierungen durch die Banken gibt es kaum noch. So müssen entweder die Initiatoren oder Dritte das Eigenkapital vorstrecken. Da geschlossene Fonds in der Regel über einen längeren Zeitraum das erforderliche Eigenkapital akquirieren, sind sie im Vergleich zu anderen liquiden Investoren benachteiligt.

Mit den neuen Konditionen der Fondsfinanzierung, den Reaktionen der Banken und den Konsequenzen für geschlossene Fonds beschäftigt sich die Fondszeitung in der Ausgabe 7-2011. Weitere Themen der aktuellen Ausgabe:
Fondsvertrieb. Der geschlossene Fonds und sein Vertrieb werden reguliert. Der Gesetzgeber kommt zweieinhalb Jahre nach Lehman mit zwei Gesetzen, die es richten sollen, dem Anlegerschutzverbesserungsgesetz und dem Vermögensanlagengesetz. Grob unterteilt könnte man sagen, das erste regelt den Bankenvertrieb, das zweite den freien Vertrieb. Wie schätzen freie Vertriebe grundsätzlich die Regulierungsnotwendigkeit ein? Welche Erfahrung sammeln Vertriebe mit Beratungsprotokollen? Welche Zukunft hat die Honorarberatung?
Leistungsbilanzen. Das Kerngeschäft von HCI, die Schifffahrt, befindet sich nach wie vor in Turbulenzen. Nur knapp 15 Prozent der Fonds sind im Zuge der Marktverwerfungen nicht mindestens von Auszahlungsstopps betroffen. Beim Rest haben gesunkene Einnahmen und gestiegene Kosten bereits direkte finanzielle Auswirkungen. Die Zahl der Schiffsfonds, die mit frischen Anlegergeldern und zusätzlichen Bankdarlehen vor der Insolvenz bewahrt werden müssen, nähert sich 100 an. Die Fondszeitung beleuchtet die Bilanz aller 291 laufenden Einschiffgesellschaften von HCI.