Instandhaltungsstau. Das Emissionshaus sieht die Ursache in unterlassenen Wartungsarbeiten und macht die bis Ende Februar amtierende Geschäftsführung des Fonds, die persönlich haftende Gesellschafterin, verantwortlich. Laut Prospekt handelt es sich dabei um die Hanse Bereederungs-GmbH, Lübeck, mit den beiden Geschäftsführern Holger Lehmann und Gustav Jakobsen. Die technische Bereederung, die laut Prospekt die KW-Bereederungs GmbH & Co. KG besorgt, trifft laut EEH die Schuld mangelnder Informationspolitik, so dass der Rückstau notwendiger Wartungsarbeiten auch für die Geschäftsführung gar nicht zu erkennen gewesen sei.

Engpass. Als die Klassifikationsgesellschaft die sofortige Beseitigung der Mängel einfordert, zeigte sich, dass die zur Verfügung stehenden Mittel aus den Chartererträgen nicht ausreichen. Prospektiert wurde eine dreijährige Festcharter bei der niederländischen Onego Shipping & Chartering B.V. für die Jahre 2008 bis Ende 2010, plus zwei Mal ein Jahr Option. Tagesrate: 7.118 US-Dollar.

Insolvenz. Die involvierten Banken seien zu kurzfristigen Betriebsmittelkrediten nicht zu bewegen gewesen, teilt der Initiator EEH mit. Gemäß Prospekt ist das vor allem die Volksbank Kehdingen e.G., die langfristiges Fremdkapital in Höhe von gut 4,5 Millionen Euro bereitgestellt hatte. Wegen Zahlungsunfähigkeit musste die Geschäftsführung am Freitag, 23. Juli, Insolvenz anmelden.

Zukunft. Die Treuhandgesellschaft EST Elbe Schiffstreuhand will zusammen mit dem noch zu bestellenden Insolvenzverwalter ein Fortführungskonzept erarbeiten. Die Marktlage für kleine Mehrzweckfrachter sei gegenwärtig aussichtsreich, so dass laut Initiator bereits „positive Vorgespräche“ mit institutionellen Anlegern über Sanierungskapital geführt werden konnten. Gegen die ehemalige Geschäftsführung seien bereits Regressansprüche eingeleitet. Aktuell erstelle das Ingenieurbüro Weselmann ein Bestandsgutachten, um festzustellen, welche Mängel vorhanden sind und inwieweit der technische Manager dafür verantwortlich gemacht werden könne.

fondstelegramm-Meinung. Man hat sich ja schon gewundert, dass es lediglich eine Handvoll Insolvenzen von KG-Schiffen gab. Alle, die die Krise schon für beendet erklärt haben, ist die Meldung dieser Insolvenz natürlich ein empfindlicher Schuss vor den Bug. Allerdings haben dem Vernehmen nach zu diesem speziellen Fall erhebliche Managementfehler geführt. Da hilft auch kein Wirtschaftsboom.

Für eine Beurteilung des Fortführungskonzepts ist die Informationsdecke noch zu dünn.