seit fünf Jahren werden geschlossene Publikumsfonds als KAGB-regulierte Investmentgesellschaften aufgelegt. Seither ist es noch zu keinem Ausfall gekommen. Das hat es in den Jahren davor nicht gegeben. Es könnte also sein, dass das Werk doch noch die gewünschten Effekte zeitigt. Ein anderer Effekt ist demgegenüber nicht eingetreten – oder nur einmal. Man hatte ja gehofft, dass die wirklich großen Investment-Gesellschaften, die Universals, Blackrocks und so weiter, sich nach Durchregulierung des Markts der Sachwertbeteiligungen dem Anlegerpublikum zuwenden und entsprechende Produkte anbieten. Patrizia mit der Gründung der Patrizia Grundinvest, die seither die meisten Publikums-AIF aufgelegt hat, ist da die Ausnahme geblieben.

Interessanterweise kommen nun einige der ehemals ganz großen Sachwerte-Häuser über Angebote für die Crowd wieder in den Publikumsmarkt zurück: KGAL mit Physible, Hannover Leasing zusammen mit Exporo, und HCI kommt über Marvest demnächst mit Schiffsinvestments ab 500 Euro. Das Geschäft mit institutionellen Investoren, auf das sich viele nach dem Zusammenbruch des Markts der geschlossenen Fonds kaprizierten, werden sie gleichwohl nicht drangeben.

Unter den aktuellen fondstelegramm-Analysen sind auch zwei Angebote für Institutionelle, auf die ich Ihr Augenmerk richten möchte: Der Catella Wohnen Europa und der Bouwfonds European Residential, der seit Mai dieses Jahres ebenfalls von Catella gemanagt wird. Der eine schneidet sehr gut ab, der andere gar nicht. Sie verfolgen eine fast identische Anlagepolitik, unterstehen – inzwischen – demselben Fondsmanagement und weisen doch so krasse Unterschiede auf. Ob das gut gehen kann? Meine Vermutung: Die beiden Fonds werden demnächst aufeinander verschmolzen.

Eine gute Woche wünscht
Tilman Welther