Dass eine Reihe weiterer Schiffsbaugesellschaften des Beluga-Konzerns im Laufe der vergangenen Wochen Insolvenz anmelden mussten, dürfte dem Zusammenbruch des Stolberg-Imperiums geschuldet gewesen sein und ohne Belang für den Markt bleiben.

Dass jedoch beispielsweise das MS „List“ von Castor oder der MT Ievoli Splendor von KGAL kürzlich Insolvenz anmelden mussten und unter Zwangsverwaltung stehen, gibt der Krise in der Schiffsfinanzierung eine neue Wendung. Mehr noch als Insolvenzen werden wir in den kommenden Monaten aber Notverkäufe sehen.

Zurzeit sind die Schiffspreise in ein paar Marktsegmenten noch auf einem relativ guten Niveau, und viele Anleger sind nicht mehr willens oder in der Lage, weiteres Kapital zuzuschießen. Vor dem Hintergrund der Bilanzpflege, zu der sich die schiffsfinanzierenden Banken durch Basel III genötigt sehen, werden sie verstärkt auf die Verwertung Not leidender Schiffe drängen.

In solch brenzligen Situationen, das hat die Erfahrung immer wieder gezeigt, wird noch weniger als ohnehin kommuniziert. Dabei ist, die Situation erst mal ungeschönt darzustellen wie sie ist, oft die einzige Möglichkeit, noch Schlimmeres abzuwenden.

Eine gute Woche wünscht Ihnen
Tilman Welther