Dieser Tage melden die börsennotierten Emissionshäuser ihre Quartalszahlen. Während die Berichte zum Erfolg von Restrukturierungsmaßnahmen ja ganz gut klingen, zeigen die Platzierungsergebnisse, dass auch drei Jahre nach Lehman die Krise alles andere als ausgestanden ist. MPC meldet 75 Millionen Euro platziertes Eigenkapital im Vergleich zu 103 Millionen im ersten Halbjahr 2010, HCI meldet 41 Millionen (Vorjahr 58) und Lloyd Fonds halbierte das Platzierungsergebnis von gut 30 auf knapp 15 Millionen Euro. IVG hatte im ersten Halbjahr keinen Fonds im Vertrieb.

Der Börsenkurs von MPC stieg im Januar kurzfristig auf über sechs Euro, um dann aber vergangene Woche auf einem historischen Tiefstand von 1,66 Euro zu landen. HCI und Lloyd Fonds hatten im Januar ebenfalls einen kurzen Peak bei knapp vier Euro, rutschten dann aber bis Anfang August auf unter einen Euro.

Hahn Immobilien hat hingegen mit 13 Millionen Euro platziertem Eigenkapital das Platzierungsergebnis um rund die Hälfte gegenüber dem ersten Halbjahr 2010 gesteigert. Hesse Newman hat noch nicht über das erste Halbjahr berichtet, vermeldete aber fürs erste Quartal mit 44 Millionen Euro, die Platzierung im Vergleich zum ersten Quartal 2010 mehr als verdoppelt zu haben. Der Börsenkurs der Hahn Immobilien AG hat sich dieses Jahr bislang um zwei Euro herum seitwärts bewegt, der Kurs von Hesse Newman hat sich seit Anfang Januar verdoppelt – wenn auch vom relativ niedrigen Niveau knapp unterhalb eines Euros.

Für die Entwicklung des Aktienkurses der börsennotierten Emissionshäuser scheint der Platzierungserfolg die wichtigere Kenngröße zu sein, als Nachrichten beispielsweise über Sanierung, Enthaftung oder „Anpassung der Kostenstruktur“.

Eine gute Woche wünscht Ihnen
Tilman Welther