„Nexus“ ist lateinisch und steht für „Zusammenhang“ oder „Verbindung“. Die Lupe kennt auch der Nichtlateiner. Die Lupe steht für den Blick aufs Detail, für die Isolation eines einzelnen Aspekts, Mosaiksteins oder im folgenden Kontext auch: Stellschraube. Die Analyse geschlossener Fonds erfordert stets beides, den Blick aufs Detail und auf den Gesamtzusammenhang.

Manchmal ist schon der Gesamtzusammenhang eines Fondsangebots zu hinterfragen, wie beispielsweise beim Hannover Leasing Flight Invest 47, der die strauchelnde Air Berlin als Partner hat. Da ist das Management gefragt, im Fall der Fälle einen durchführbaren Plan B zücken zu können. Manchmal ist es hingegen der Blick aufs Detail, der – wie beim MS Pago von DLC Dockland – nicht so vordergründig als problematisch erscheint, dafür aber ein unmittelbares Knock-out-Kriterium zu Tage fördern kann. Beim MS Pago soll sich die verhältnismäßig kleine Einlage der Gründungsgesellschafter mit 80 Prozent jedes Jahr rentieren. Wenn man auch nur eine Stellschraube zu fest anknallt – „nach ganz fest kommt lose“, weiß schließlich jeder Handwerker –, kann der Gesamtzusammenhang ins Bedrohliche oder Gaunerhafte rutschen.

Beim Prozess gegen das Management der Falk-Gruppe zeigte sich vergangene Woche ganz exemplarisch, wie der Verweis aufs Allgemeine und einen vermeintlich intakten Gesamtzusammenhang, den Blick aufs prekäre Detail verstellen oder wenigstens verschönen sollte.

Mit allgemeinen und besonderen Grüßen,
Ihr Tilman Welther