Die Insolvenzverfahren für die deutschen P&R-Verwaltungsgesellschaften sind eröffnet worden. Nächste Schritte sind die Anmeldung der Forderungen durch die Investoren bis zum 14 September und die Gläubigerversammlung am 17. und 18. Oktober. Die bisherigen Gläubigerausschüsse sind um jeweils zwei Mitglieder aufgestockt worden.

Mit einem zu Eröffnung des Verfahrens eingereichten Gutachten machen die Insolvenzverwalter Jaffé und Heinke jetzt offiziell, was bisher aufgrund ausstehender Aufbereitung zuvor disparater Informationslage nur gemutmaßt wurde: Mehr als 60 Prozent der Container sind nie angeschafft worden und zwar seit mehr als zehn Jahren vorsätzlich und systematisch. „Die neu eingeworbenen Gelder“, so Jaffé, „wurden dazu genutzt, laufende Verbindlichkeiten aus Mietzahlungen und Rückkäufen gegenüber Altanlegern zu begleichen.“ Wovon Jaffé nicht spricht, obwohl er seine Funktionsweise am Beispiel seiner P&R-Recherchen wie aus dem Lexikon beschreibt, ist das „Schneeballsystem“. Rechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen kündigt er immerhin an.

Außerdem schreibt er – man darf annehmen mit Bezug auf die Verwaltung der Magellan-Insolvenz: „Wir möchten nicht, dass Dritte die Gelegenheit nutzen, um auf Kosten der Gläubiger Geschäfte zu machen.“ Ich empfehle, diese Äußerung auf Wiedervorlage zu nehmen.

Einen hoffentlich trotzdem schönen Sommer wünscht
Tilman Welther