... geschlossene Fonds sind relativ teure Produkte. Ihre charmante Pointe, als Kleinanleger an Großinvestitionen teilhaben zu können, hat ihren Preis: Tausende von Anlegern müssen zunächst akquiriert und dann betreut werden. Allein ein Mailing an alle Gesellschafter eines mittelgroßen Fonds kostet schon mehrere tausend Euro.

Die größte Position unter den „weichen“ Kosten, die auch mit der größten Regelmäßigkeit in die Kritik gerät, ist die Vermittlungsprovision. Gerichte fordern mehr und mehr, dass ein Anleger vollumfänglich über die Höhe von Provisionen aufzuklären sei. „Wenn der Anleger weiß, was ich dabei verdiene, dann zeichnet er doch gar nicht mehr“, denkt sich mancher Vertrieb zumal in Zeiten wie diesen und rutscht damit noch ein Stück weiter in die Gletscherspalte des gegenseitigen Misstrauens.

Einige Emissionshäuser arbeiten inzwischen an alternativen Provisionsmodellen. Am nächsten liegen Modelle mit Bestandsprovision über die erfolgreiche Laufzeit eines Fonds. Freilich, man muss es sich erstmal leisten können, auf einen wesentlichen Teil der Up-Front Provision zu Gunsten von Folgeprovisionen zu verzichten. Und es ist ja auch nicht so, dass der Vertrieb die vergangenen Monate gut gelaufen wäre. Dennoch, scheint mir, wäre der Berater gut beraten, sich die neuen Modelle, die jetzt in die Diskussion kommen, wohlwollend anzuschauen. Es könnten geeignete Maßnahmen darunter sein, wieder ein gesundes Vertrauen herzustellen und den Vertrieb zu beflügeln.

Eie gute Woche wünscht Ihnen
Ihr Tilman Welther