Nach dem Willen der Bundesregierung wird es, auch nach der Expertenanhörung im Umweltausschuss vergangener Woche, bei der vorgesehenen Kürzung der Vergütung für ins Netz eingespeisten Solarstrom bleiben.

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen und der Zukunftsforscher Prognos befürworteten die Absenkung der Förderung. Beide argumentierten aus der Perspektive der Verbraucher, die ebenfalls davon profitieren sollen, dass die Gestehungskosten für Solarstrom durch den Preisverfall bei Modulen gesunken sind. Ebenfalls gehört wurde das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme und die Bankenseite, vertreten durch die LBBW. Sie warnten hingegen davor, sich durch die Absenkung der Vergütungssätze zu sehr in die Abhängigkeit von Billigimporten aus Fernost zu begeben.

Die Verbraucherschützer wollen nicht wahrhaben, dass Energie nach wie vor viel zu billig ist und dass sich für den Umweltschutz ein neues Energiekostenbewusstsein etablieren muss. Die Vertreter der Solarindustrie wollen hingegen nicht wahrhaben, dass der Sinn des EEG, dem sie ihren Fortschritt verdankt, darin besteht, die Markttüchtigkeit der erneuerbaren Energien zu befördern. Zieht der Markt an, muss sich die Förderung zurückziehen.

Wenn man überhaupt Vertrauen in Marktkräfte schöpfen mag, dann wohl am ehesten in anziehende Märkte. Das Ziel muss jedenfalls lauten, perspektivisch ohne jede Förderung auszukommen.

Eine gute Woche wünscht
Ihr Tilman Welther