Manchmal häufen sich die unguten Ereignisse. China, der Motor der vergangenen Bulker-Wunderjahre versucht aus Angst vor Überhitzung, sein Wirtschaftswachstum zu dämpfen, die ohnehin schon zu Boden geknüppelten Charterraten in der Bulkschifffahrt rutschen auf ein Niveau wie kurz nach der Lehman-Pleite und zu allem Überfluss steht immer noch etwa die Hälfte der gegenwärtig fahrenden Bulkertonnage zur Neuablieferung an.

Auch für Korea Line, Koreas zweitgrößte Bulkschifffahrtsreederei, bauen einige Werften gerade Capesizer zu Ende. Sie werden wohl trotz der Pleite der Korea Line auf den Markt kommen, denn die Bauraten wurden offenbar noch bezahlt.

Dass Korea Line die Luft ausgegangen ist, ist ein herber Rückschlag für die Bulkschifffahrt als Investment. Als vor fünf Jahren die Bulker-Story ihren Anfang nahm, stand freilich im Vordergrund, wie viel Geld mit Bulkern schon verdient wurde und wie schnell das ging. Ein Bewusstsein dafür, wie schnell es auch wieder weg sein kann, hat sich noch nicht so recht herausgebildet gehabt. Dabei ist die Bulkschifffahrt das Segment mit dem größten Auf und Ab. Kennzeichnend für den kommunikativen Umgang damit war dagegen das gebetsmühlenartige zu vernehmende: „Ein Dynamar-Rating von vier bis fünf ist bei Bulkern ganz normal.“ Korea Line wurde zuletzt von drei auf vier runtergestuft.

Eine gute Woche wünscht
Ihr Tilman Welther