Renditevergleich. Anleger in Deutschland setzen im internationalen Vergleich bei Investments stärker auf den Aspekt „Sicherheit“, stellt die Dresdner Bank in ihrem Vermögensreport 2007 fest. Im Vergleich zu den USA ist die Realrendite des deutschen Geldvermögens in den vergangenen 15 Jahren dem Bericht zufolge um rund 1,3 Prozentpunkte niedriger ausgefallen. Während Investoren in den USA im Zeitraum von 1991 bis 2006 jährlich eine Rendite von real 3,6 Prozent aus ihrem Vermögen erzielten, waren es im gleichen Zeitraum in Deutschland 2,3 Prozent. Deutsche Anleger setzten zu sehr auf Sicherheit, bemängelt die Dresdner Bank. Der internationale Renditevergleich zeige, dass die Portfoliostruktur der Deutschen noch „Optimierungsbedarf“ aufweise.

Selbstverschulden. Die Dresdner Bank hat ihren Teil dazu beigetragen, dass Anleger verunsichert sind und sich nach zahlreichen negativen Erfahrungen nach mehr Sicherheit sehnen. Beispiele allein aus Verfehlungen im Beteiligungsmarkt: In den Steuerstrafprozess gegen VIP Medienfonds ist das Bankhaus ebenso involviert wie in die beispiellose Pleite von Falk Capital. Für den VIP Medienfonds 3 trat die Dresdner Bank als Schuld übernehmendes Geldinstitut auf; im Fall Falk gehörte sie zum Bankenkonsortium, das die Schieflage des Initiators lange Zeit verschwieg und damit das Desaster mit zu verantworten hat. Der defizitär laufende, hauseigene Trickfilmfonds aus dem Jahr 1999 war ebenfalls nicht dazu angetan, das Anlegervertrauen zu steigern.

fondstelegramm-Meinung. Für die Anleger muss der Vermögensreport der Dresdner Bank wie Hohn klingen. Dabei wäre das Bankhaus besser beraten, mit offenen Karten zu spielen, Fehler einzugestehen und seinen Anteil am entstandenen Schaden zu beheben, anstatt Anlegern vorzuhalten, falsch zu investieren. Die Dresdner Bank hat selbst dazu beigetragen, dass Kunden in widersinnige Produkte mit vermeintlicher Sicherheit hineingedrängt wurden.

Die Anlegerschelte der Dresdner Bank kommt als Bumerang zurück.