Was unterscheidet den österreichischen vom deutschen Crowdmarkt?
Andreas Zederbauer: Der deutsche Anlegermarkt ist entsprechend den bekannten Größenverhältnissen auch zehnmal so groß wie der Österreichische. Der Anlegerschutz ist materiell fast ident, jedoch formal anders. Daher müssen wir beim Ansprechen von deutschen Investoren auch zusätzlich alle deutschen Vorgaben einhalten, also eigener Nachrangdarlehensvertrag, VIB, eigene Risikohinweise. Als Marktführer in Österreich messen wir uns eigentlich hauptsächlich mit deutschen Plattformen. Aus Sicht des vermittelten Volumens wären wir am deutschen Markt zirka Nummer 5.

Ihr Haus expandiert seit Juli 2017 auf den deutschen Markt um weiter zu wachsen. Was sind die nächsten Vorhaben?
Andreas Zederbauer: Ja, wir sprechen deutsche Anleger erfolgreich an mit höheren Zinssätzen bei zirka 7,0% per anno, kürzeren Laufzeiten und kleineren, überschaubaren Immobilienprojekten. Wir wollen bewusst kleine und mittelgroße Bauträger finanzieren und haben damit auch eine sehr hohe Frequenz. Derzeit launchen wir das 50ste Projekt. Anleihekonstruktionen werden wir bewusst auslassen, weil diese aus unserer Sicht nicht mehr der Grundidee von Crowdinvesting entsprechen. In einem weiteren Schritt werden wir auch den Schweizer Anlegermarkt bearbeiten, sodass wir im ganzen DACH – Raum präsent sind.

Bitte stellen Sie uns den durchschnittlichen Dagobert-Anleger vor.
Andreas Zederbauer: Ich glaube was die Zielgruppe betrifft, fischen wir alle im selben Teich: Männlich, älter als 35, höhere Bildung, durchschnittliche Investsumme bei uns 1.450 Euro, durchschnittlich sind die Anleger in fünf bis zehn Projekten investiert. Durch die hohe Frequenz, die wir liefern, kann sich jeder Anleger auch relativ rasch ein Portfolio aufbauen.

Kooperieren Sie mit freien Vertrieben in Deutschland? Wie sieht es damit in Österreich aus?
Andreas Zederbauer: Das tun wir mit österreichischen Vertrieben. Wir stellen aber fest, dass – nach wie vor – die Online und die Offline Welt scheinbar nicht gut zu einander passen. Anders gesagt: Von allen Vertriebsquellen ist dies die schwächste.

Mag. Andreas Zederbauer ist CEO der dagobertinvest gmbh aus Wien. Treffen Sie Andreas Zederbauer beim Symposium Sachwerte digital am 27.9.2018 in Frankfurt. Hier geht´s zur Anmeldung.