Trends. Die Branche der geschlossenen Fonds ist mit Zuversicht und Optimismus ins Jahr Drei nach Lehman gestartet. Die Stimmung hat sich verbessert. Das geht aus der repräsentativen Umfrage der Fondszeitung unter den Emissionshäusern aus dem Dezember 2010 hervor. Auf die Platzierungszahlen ist der Stimmungsumschwung jedoch nicht zurückzuführen.

Immobilien. Jedes zweite Emissionshaus plant laut Fondszeitungs-Umfrage mit eigenen Immobilienfonds im Neugeschäft. Inländische Standorte sind bei den Initiatoren beliebter als ausländische. Für 2011 sind fast 50 Prozent mehr Deutschlandfonds als Produkte in ausländischen Märkten zu erwarten. Der Blick auf die Kontinente zeigt: Europa hat Amerika und Asien deutlich abgehängt. Unter den ausländischen Standorten hat England seine Spitzenposition aus dem Vorjahr verloren. Die Niederlande liegen vorn.

Schiffsfonds. Nachdem das Neugeschäft mit Schiffsfonds nahezu zum Erliegen gekommen war, haben sich die Initiatoren maritimer Investitionen für 2011 einiges vorgenommen. Der Branche ist jedoch klar: Im Vertrieb von Schiffsfonds lässt sich nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen. Das Vertrauen der Vertriebe und Anleger ist nach wie vor erschüttert. Neue Konzepte sind gefragt und entscheidende Frage zu beantworten, etwa nach den Kosten. 35 Prozent der befragten Initiatoren wollen künftig noch eigene Schiffsfonds auflegen. Das Interesse richtet sich diesmal wieder vor allem auf das Geschäft mit Neuemissionen und weniger auf Vorzugskapital für die Sanierung angeschlagener Fonds.

Energiefonds. Investitionen in erneuerbare Energien stehen weiterhin in der Gunst vieler Anbieter. Die boomende Solarbranche wirft jedoch ihre Schatten. Die Diskussion über geringere Mindestvergütungen für neue Solaranlagen wird europaweit mit neuen Gerüchten und Gesetzänderungen angeheizt. Dagegen ist die Diskussion über die Qualität der Anlagen und die Bonität der Fondspartner in den Hintergrund gerückt. Deutsche Solarstandorte stehen auf der Beliebtheitsskala der Initiatoren knapp vor Italien. Spanien ist deutlich zurückgefallen und musste in der Fondszeitungs-Befragung den französischen Solarmarkt an sich vorbeiziehen lassen.

Und sonst? Flugzeugfonds haben sich immerhin zum Hoffnungsträger vieler Anbieter entwickelt. Einige Initiatoren haben sich ein neues Standbein verschafft: Die einen setzen auf große Langstreckenflieger, die anderen auf Regionalflugzeuge. Fonds mit Frachtfliegern bleiben die Ausnahme. Für Private Equity interessieren sich ausschließlich Initiatoren, die in diesem Segment schon seit einigen Jahren aktiv sind. Der Zeit für Einkäufe auf dem Private-Equity-Markt halten viele Beobachter weiterhin für günstig. Bei Käufern ist der Investitionsdruck nicht so groß, als dass sie in Bieterverfahren einsteigen und um jeden Preis kaufen müssen. Allerdings müssen die Initiatoren in diesem Segment sehr behutsam mit den Investoren umgehen, die mit Blindpools und Wagniskapital in der Vergangenheit viele negative Erfahrungen sammelten. Dagegen bleiben Infrastrukturfonds ebenso eine Randerscheinung wie Investitionen in Rohstoffe mit den Teilmärkten Agrar, Wald und Edelmetall.

Mit den Trends innerhalb der Beteiligungsbranche befasst sich die Fondszeitung im aktuell erschienen Magazin „Trends & Märkte 2011“. Neben Entwicklungen innerhalb der Branche und der Zielmärkte geht es auch um Fragen der Regulierung. Wie steht es um die Rechtssicherheit der Branche? Das Umfeld für geschlossene Fonds steckt in einem tief greifenden Wandel. Wie reagiert die Branche darauf? Wie werden sich die Vertriebe künftig aufstellen?

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