Nur wenig Aufträge. Der Auftragseingang im deutschen Schiffsbau ist im Vergleich zu den Boomjahren weiterhin gering. Die deutschen Werften haben in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres 13 Bauaufträge für Seeschiffe im Wert von 428 Millionen Euro erhalten, teilt die Bundesregierung auf eine Anfrage der SPD-Fraktion mit. Im Gesamtjahr 2009 war ein Volumen von 475 Millionen Euro zusammengekommen.

Marktanteile verloren. Der Auftragsbestand deutscher Werften ist Ende September 2010 auf 6,6 Milliarden Euro gesunken. Im Jahr 2007 lag das Volumen noch bei 15,4 Milliarden Euro. Auf dem Weltmarkt haben deutsche Werften deutlich Anteile verloren. Lag ihr Anteil im Jahr 2002 noch bei 3,7 Prozent, belief er sich 2008 auf zwei und 2009 auf ein Prozent.

Flotte gewachsen. Die Zahl der Schiffe deutscher Reeder hat sich in den vergangenen zehn Jahren auf 3.548 Schiffe fast verdoppelt. Gemessen an der Bruttoraumzahl hat sich die Kapazität nahezu vervierfacht. Der Darlehensbestand der wichtigsten schiffsfinanzierenden Banken war bis 2009 auf 106,3 Milliarden Euro gestiegen.

Staatshilfen bekommen. Bis Ende Oktober 2010 hatten 163 Unternehmen der maritimen Wirtschaft Mittel in Höhe von rund vier Milliarden Euro aus dem Wirtschaftsfonds Deutschland beantragt. Aus der Schifffahrt wurden 59 Anträge mit einem Volumen von 616 Millionen Euro bewilligt, für den Schiffbau waren es 29 Anträge mit einem Volumen von 672 Millionen Euro.

Die Folgen der Marktverwerfungen sind weiterhin zu spüren.