Volumen und Dynamik. Gegenüber dem Vorjahr hat sich das Volumen, das in europäische Gewerbeimmobilien investiert wurde, um rund 30 Prozent auf ungefähr 100 Milliarden Euro erhöht. Im Fokus standen Core-Immobilien an Core-Standorten, am besten noch mit bonitätsstarken Mietern, die langfristig vertraglich gebunden sind. Darin zeigt sich zweierlei: Zum einen, dass sich das Vertrauen in die Immobilie als Investment vor anderen Assetklassen wieder eingestellt hat. Zum zweiten zeigt es aber auch, dass Risiken nach wie vor gescheut werden und dass in erster Linie auf Nummer Sicher gesetzt wird. Eine größere Dynamik hat sich wegen des schmalen Angebots der begehrten Objekte nicht entfalten können, die nach wie vor restriktive Politik finanzierender Banken tat ihr Übriges. Trotzdem wird das Transaktionsvolumen im Jahr 2011 voraussichtlich erneut um 30 Prozent zunehmen.

Wo die guten Märkte sind. Die europäischen Immobilienmärkte insgesamt werden im Zeichen des Wachstums stehen. Großbritannien, Deutschland und Frankreich waren im vergangenen Jahr bei Investoren beliebt aufgrund ihrer Größe, ihrer Liquidität und weil sie transparenter als andere europäische Märkte sind. Dabei wird es auch im bevorstehenden Jahr bleiben. Hinzu kommen aufgrund ihrer positiven wirtschaftlichen Entwicklung nordeuropäische Länder, vor allem Schweden.

Nachfrageentwicklung und Leerstand. Die Nachfrage nach Büroflächen lag 2010 rund ein Viertel über der des Vorjahrs und wird sich auch im Jahr 2011 auf diesem sogar über dem langfristigen Durchschnitt von rund zehn Millionen Quadratmetern halten. Die Fertigstellung von Neuflächen gelangt im bevorstehenden Jahr an einen Tiefpunkt. Gleichwohl wird sich eine spürbare Nettoabsorption nur in den Ländern mit starkem Wirtschaftswachstum abzeichnen. Entsprechend werden die Leerstände in einigen westeuropäischen Märkten mit rund elf Prozent hoch bleiben, wenn auch mit sinkender Tendenz. Spekulative Bauvorhaben werden weiterhin die Ausnahme bleiben.

Entwicklung der Mietpreise. Alle europäischen Märkte werden Ende 2011 den Tiefpunkt ihres jeweiligen Mietzyklus erreicht haben. Die Bürospitzenmieten könnten – über alle Märkte gesehen – mit einem ein Plus von rund dreieinhalb Prozent das Jahr 2011 abschließen. Moskau, Dublin und London werden die Städte mit dem stärksten Wachstum sein. Hingegen könnten die Märkte in Madrid und Barcelona sogar rückläufig sein.

Verlierer. In dem Maße, in dem die Vermietungsmärkte insgesamt anziehen, werden Flächen in schlechteren Lagen mit schlechterer Ausstattung zunehmend Schwierigkeiten haben. Ihre Mietpreise werden unter Druck bleiben.

Europaweites Wachstum, aber stark nach Ländern differenziert.