Zwischen Krise und Aufschwung. Der Containermarkt befindet sich im Aufschwung. Wer Container verkaufen will, steht derzeit in einer deutlich günstigeren Position als Kaufinteressenten. Bei vielen geschlossenen Containerfonds kommt dennoch keine rechte Freude auf. Sie haben die Folgen der Wirtschaftskrise noch längst nicht überwunden. Wer zu Boomzeiten teuer eingekauft hat und von Ausfällen insolventer Mieter betroffen war, wird sich heute nicht ohne Weiteres verlustfrei von Portfolien trennen. Das zeigen die Leistungsbilanzen der Initiatoren für das Berichtsjahr 2009.

Fehlende Zahlen. DCM hat als VGF-Mitglied bislang nur vorläufige Zahlen für das Jahr 2009 veröffentlicht. Bis einschließlich 2008 sollen die Fonds Madeira 1 und 2 planmäßig an die Anleger ausgeschüttet haben. 2009 leistete nur noch der erste Fonds im ersten Quartal eine Auszahlung, danach war Schluss. Neben dem „massiven Einbruch im Welthandel“ seien dafür nicht näher benannte „Probleme im Containermanagement“ verantwortlich. IGB hat Zahlen für 2009 noch nicht veröffentlicht. Begründung: Es liegen noch nicht für alle Fonds die endgültigen Jahresabschlüsse vor. Die Einnahmen der fünf 2005 bis 2008 platzierten Containerfonds von IGB lagen 2009 unter Plan. Die Fonds 1 und 2 leisteten keine Auszahlungen, während die anderen Fonds die Hälfte der prognostizierten Ausschüttungen zahlten.

Buss Capital. Buss hingegen hat kürzlich den Global Container Fonds 1 vorzeitig aufgelöst und erzielte damit rechnerisch einen durchschnittlichen Vermögenszuwachs von 14,1 Prozent gegenüber einem Prognosewert von 6,3. Ebenfalls in Liquidation befindet sich der Logistics Container Fonds 1, der vor etwas mehr als einem Jahr seine Flotte verkauft hat. Er wird nach Initiatorenangaben seine Auszahlungsprognose halten. Natürlich lagen auch bei den Buss-Fonds die Betriebsergebnisse des Jahres 2009 unter Plan, was nicht zuletzt auf den schwächeren Dollar zurückzuführen ist. Nach Initiatorenangaben konnten Rückstände größtenteils inzwischen wieder aufgeholt werden.

Conrendit. Conrendit hat vor einigen Wochen die Leistungsbilanz für die Jahre 2008 und 2009 vorgelegt. Fonds 1 wurde 2005 umstrukturiert und liegt hinsichtlich der Auszahlungen über Plan, weil bis inklusive 2008 die Gesellschaftsgewinne thesauriert werden sollten, aber in den Jahren 2006 bis 2008 Ausschüttungen erfolgt sind. 2009 konnte die prospektierte Auszahlung dann nicht erfolgen. Mietaußenstände belasteten die Fondseinnahmen. Der Initiator stellt weitere Auszahlungen an die Anleger ab der zweiten Jahreshälfte 2011 in Aussicht.

Schroeder & Co. Zahlreiche Baustellen hat Schroeder & Co. zu bewältigen. Während die Containerangebote 3 bis 11 bezogen auf die Kapitalrückflüsse an die Investoren im oder sogar leichte über Plan liegen, sieht es bei den Container Fonds Österreich 1 bis 3 und den Logistik Investment Fonds 1 und 2 schlecht aus. Bei Österreich 1 „bleibt die Finanzsituation weiter angespannt“, heißt es im Jahresbericht. Steigende Einnahmen müssten zur Darlehentilgung verwendet werden; Auszahlungen an die Anleger seien weiterhin nicht möglich. Bis Ende 2009 betrug der kumuliewrte Mittelrückfluss nur 18 anstatt der prospektierten 34 Prozent des Kommanditkapitals.

Bei einigen Containerfonds hat sich die Finanzsituation zugespitzt. Die aktuelle Markterholung kann dazu beitragen, dass sich die Lage stabilisiert. Wie es um die einzelnen Investitionen steht, beleuchtet die Fondszeitung in der Ausgabe 11-2011 anhand einer Auswertung der Leistungsbilanzen.