Angebot. Der Fonds soll Zweitmarkt-Schiffsbeteiligungen erwerben und ist somit als Blindpool konzipiert. Das Fondsvolumen inklusive Agio beträgt 27,5 Millionen Euro. Schon ab 5.000 Euro zuzüglich fünf Prozent Agio können sich Anleger am Fonds beteiligen. Zehn Prozent der Pflichteinlage sind als Haftsumme im Handelsregister einzutragen. Die zu erwerbenden Schiffsgesellschaften sollen zur Tonnagesteuer optiert haben. Anleger erzielen Einkünfte aus Gewerbebetrieb. Die früheste ordentliche Kündigung der Beteiligung ist zum 31. Dezember 2017 möglich.

Zielmarkt. Die Marktbedingungen für Verkäufer sind bei vielen Schiffstypen derzeit nicht berauschend. Die historisch niedrigen Schiffspreise locken schon seit einigen Monaten auch Zweitmarktanbieter. Vor allem Schiffe mit Charterverträgen, die wenigstens die Krisenzeiten überstehen, mit deutlich eingeschränktem Fremdkapitalanteil sind beliebt. Hier bleibt offen, ob der großen Nachfrage auch ausreichend Angebote gegenüberstehen. Der Zweitmarkt 2009 war im Schiffssegment von sinkenden Umsätzen und Kursen – auf 60 Prozent des Nominalwerts von 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – gekennzeichnet, historisch gesehen günstige Einkaufspreise.

Historie. Das im Jahr 2007 gegründete Emissionshaus hat bisher 14 Direktinvestments im Container- und Logistiksegment abgeschlossen. Darüber hinaus hat CH2 einschließlich dieses Angebots bislang fünf geschlossene Fonds aufgelegt, davon wurde ein Fonds rückabgewickelt. Die betroffenen Anleger erhielten ihre gesamte Einlage nebst Agio zuzüglich sechs Prozent Zinsen zurück. Von den fünf Fonds sind drei Zweitmarktfonds im Schiffssegment (darunter ein Private Placement), die sich alle noch in der Platzierungsphase befinden. Der Portfolia 2 wird exklusiv von drei Vertriebspartnern vermittelt, Portfolia 3 geht in den Gesamtvertrieb.

Partner. Der Fonds hat mit der Meridian 10 Holding AG (M10) eine Rahmenvereinbarung getroffen. Danach übernimmt M10 den Ankauf der Beteiligungen. Hinter M10 stehen drei institutionelle Investoren: die Hanseatic Group, Kimko und eine mittelbare Tochtergesellschaft von Lehman Brothers. M10 ist mit 14,24 Prozent an der eFonds Holding AG beteiligt. Seit dem Jahr 2005 ist M10 im Zweitmarkt tätig und hat bislang 3.500 Anteilsübertragungen betreut. Zum Ende des Jahres 2008 bestand das Zweitmarktportfolio von M10 für die genannten institutionellen Gesellschafter aus 600 Schiffsbeteiligungen, verteilt auf Maritim I, II und III. Die HCH Hanseatic Maritim III GmbH & Co. KG – das derzeit bestehende und zu füllende Portfolio von M10 – hat ein Vorkaufsrecht an allen M10-Zweitmartkbeteiligungen. Um tatsächlich an gute Zweitmarktbeteiligungen heranzukommen, darf CH2 an M10 neben ihrer eigenen Akquisitionstätigkeit monatlich kumuliert 15 Fonds benennen, aus denen M10 ausschließlich an CH2 einen Monat lang Zweitmarktbeteiligungen vermittelt. Dies kann je Fonds maximal um zwei weitere Monate verlängert werden. Nach Ablauf von sechs Monaten ist eine erneute Benennung derselben Fonds möglich. Im Gegenzug verpflichtet sich CH2, nur M10 als Anteilsvermittler zu nutzen und etwaige Beteiligungsangebote über M10 laufen zu lassen. Die Rahmenvereinbarung ist jedoch mit einer Frist von drei Monaten beiderseitig kündbar. Assetmanager ist die Latitude Trust Management GmbH, eine 100-prozentige Tochter der M10.

Investitionsstrategie. Investiert werden soll zu mindestens 50 Prozent in Containerschiffe und zu jeweils maximal 25 Prozent in Tanker und Bulker, die wenigstens sechs Jahre alt sind und daher bereits einen Teil ihres Fremdkapitals getilgt haben. Der Kaufpreis für eine Beteiligung soll maximal 750.000 Euro beziehungsweise zehn Prozent des Eigenkapitals eines Zielfonds erreichen. Sofern am Markt nicht genügend geeignete Beteiligungen verfügbar sind, können bis zu 50 Prozent des Fondsvolumens aus Schiffsbeteiligungen bestehen, die direkt von Tochtergesellschaften des Assetmanagers zu marktgerechten Preisen erworben wurden, also aus den Portfolios Maritim I bis III. Ein Investitionsbeirat entscheidet über den Ankauf einer Beteiligung. Laut CH2 besteht der Investitionsbeirat momentan aus drei Mitgliedern: dem Vorstand der Deutschen Zweitmarkt AG, Björn Meschkat, dem Vorstand der CH2 AG, Christian Kuppig, und einem freien Finanzdienstleister. Die Kaufentscheidungen müssen einstimmig erfolgen. Vergütungen für den Beirat gibt es keine. Die Motivation für die Beiratstätigkeit, zum Beispiel für Björn Meschkat, besteht darin, dass er durch diese Tätigkeit zusätzliche Marktinformationen erhält.

Finanzierung. Bis auf einen Kontokorrentkredit, der 4,6 Prozent des Fondsvolumens inklusive Agio ausmacht, wird auf Fondsebene alles mit Eigenkapital finanziert. Laut CH2 soll das Schiffsportfolio im Durchschnitt zu maximal 25 Prozent fremdfinanziert sein. 84,4 Prozent des Fondsvolumens inklusive Agio werden für den Erwerb der Schiffsbeteiligung einschließlich Provisionen verwendet, 0,1 Prozent bilden eine kleine Liquiditätsreserve, 15,5 Prozent sind Fondsnebenkosten, das entspricht 16,2 Prozent des Eigenkapitals. Es bestehen die für Zweitmarktschiffe üblichen Wechselkursrisiken.

Vergütungen. Der Portfolioverwalter erhält jährlich netto 0,5 Prozent des maximalen Investitionsvolumens (mindestens 22.500 Euro), das entspricht rund 0,4 Prozent des Eigenkapitals. Die laufenden Fondsnebenkosten betragen rund 0,6 Prozent des Eigenkapitals. In der Summe werden, wie für Zweitmarkt-Schiffsfonds typisch, etwas höhere Nebenkosten verursacht. Der Portfoliomanager erhält drei Prozent netto der Veräußerungserlöse.
Sofern die Anleger ihr gesamtes Eigenkapital zuzüglich sieben Prozent Auszahlungen jährlich erhalten haben, bekommt CH2 100.000 Euro. Darüber hinaus gehende Mehrergebnisse werden im Verhältnis 70 zu 30 an den Fonds und zu gleichen Teilen an CH2, M10, Vertriebspartner verteilt,

Rückfluss. Während der rund achtjährigen Fondslaufzeit sollen die Anleger Auszahlungen von insgesamt etwa 153 Prozent ihres Eigenkapitals inklusive Agio nach Steuern erhalten. Die IRR-Rendite nach Steuern soll jährlich 10,8 Prozent betragen.

fondstelegramm-Meinung. Im Unterschied zu vielen anderen Zweitmarktfonds basiert das vorliegende Angebot nicht auf einer bloßen Buy-and-Hold-Strategie, sondern plant, Zweitmarktanteile zu den jetzigen Marktbedingungen günstig einzukaufen und später wieder teurer zu verkaufen. Dementsprechend kürzer ist seine vorgesehene Laufzeit. Die möglichen Gewinne aus dem deutschen Zweitmarktindex sind in der Kalkulation noch nicht berücksichtigt. Mit M10 hat der Fonds eine emissionshausunabhängige Plattform mit institutionellem Hintergrund und hohem Know-how ausgewählt. Allerdings ist die Rahmenvereinbarung mit M10 beiderseitig kurzfristig kündbar. Der über die Investitionen entscheidende Investitionsbeirat ist mit Björn Meschkat, dem Vorstand der Deutschen Zweitmarkt AG, prominent besetzt. Im Falle nicht ausreichend am Markt verfügbarer geeigneter Beteiligungen, besteht die Möglichkeit, dass der Fonds Beteiligungen aus den bestehenden M10-Portfolios zu Marktpreisen ankauft.

Ein Zweitmarktfonds zur richtigen Zeit.