Anleger des Garbe Logis Fonds sollen auf 25 Millionen verzichten
Garbe Logimac AG stellt fadenscheiniges Sanierungskonzept zur Abstimmung
Fonds. Der Garbe Logis Fonds 1 ist eine in mehreren Tranchen in den Jahren 2002 bis 2005 aufgelegte stille Beteiligung an der Logimac AG. Die Logimac AG gehört zum Garbe Konzern, dem Hamburger Immobilienentwickler, zu dem beispielsweise auch die 1st Red AG und die Einrichtungspassagen Stilwerk gehören. Unternehmenszweck des Logis Fonds 1 sind Entwicklung, Verkauf und Handel von Logistikimmobilien. Derzeit besteht das Portfolio aus sieben Objektgesellschaften, die bis auf eine zu 94 Prozent gehalten werden.
Lieber zwölf statt acht Prozent. Im Jahr 2008 verfügte die Logimac AG über nicht investiertes Kapital der stillen Gesellschafter, das sie auf Basis eines entsprechenden Beschlusses als Darlehen an die Muttergesellschaft, die Garbe Holding AG & Co. KG, auskehrte. Vor die Wahl gestellt, ob sie einen besicherten Kredit zu acht Prozent oder einen unbesicherten zu zwölf Prozent geben will, entschied sich die Mehrheit der Fondsgesellschafter für die unbesicherten zwölf Prozent. Die Darlehensforderung der Logimac AG gegenüber ihrer Muttergesellschaft – die Garbe Holding hält 75 Prozent der Anteile – belief sich zu Ende 2010 inklusive Zinsen auf 25 Millionen Euro.
Wahl zwischen Pest und Cholera. Die Anleger des Logis Fonds werden nun in einem Schreiben, das ihnen vor 14 Tagen zuging, darüber informiert, dass die Schuldnerin das Darlehen nicht zurück zahlen könne. Die Holding sei 2010 in „finanzielle Schwierigkeiten“ geraten, und die Logimac AG müsse eine entsprechende Wertberichtigung auf die Forderung vornehmen. Um eine Insolvenz der Holding und damit einen Totalausfall der Kreditforderung zu verhindern, werden die Anleger gebeten, einem Sanierungsplan zuzustimmen, der vorsieht rund 86 Prozent der 25 Millionen abzuschreiben. Aus einer „geordneten Abwicklung“ der Garbe Holding AG & Co. KG sollen dem Fonds dann noch bis Ende 2014 rund 3,5 Millionen Euro zufließen.
Rochade. Darlehensnehmer war vor gut zwei Jahren die Garbe Holding AG & Co. KG. Mit Datum vom 14. Januar 2011 ist im Hamburger Handelsregister der Austausch der Komplementär AG gegen eine GmbH bekannt gegeben worden. Die neue Komplementär-GmbH ist „entstanden durch Umwandlung im Wege des Formwechsels der Garbe AG“, wie es im entsprechenden Registerauszug vom 22. Oktober 2010 heißt. Im Auszug der Garbe AG findet sich hingegen der aufschlussreiche Passus, dass gegenüber den „Gläubigern der an der formwechselnden Umwandlung beteiligten Gesellschaften“ nur dann Sicherheiten zu leisten sind, wenn sie ihren Anspruch binnen sechs Monaten nach dem 22. Oktober schriftlich anmelden und eine Gefährdung ihrer Ansprüche durch den Formwechsel glaubhaft machen.
fondstelegramm-Meinung. Die Garbe Logimac AG droht den Anlegern damit, dass sie den Kredit komplett verlieren würden, wenn sie dem Sanierungsplan nicht zustimmen. Nur wenn sie zustimmten, ließe sich wenigstens ein Teil retten. Eine brauchbare Entscheidungsgrundlage gibt sie ihren stillen Gesellschaftern jedoch nicht an die Hand: Weder dass ein AG-Jahresabschluss oder ein Fondsgeschäftsbericht für 2009 vorliegen würde, noch dass Anleger Details des Sanierungsplans erfahren würden. Vielmehr sollen sie einseitig einen Verzicht erklären. Sie sollen auf Ansprüche verzichten, bekommen im Gegenzug aber nur ein hohles Versprechen. Da lohnt es sich vielleicht, den Austausch der Komplementärgesellschaft zu hinterfragen. Den Anlegern gegenüber wird die drohende Insolvenz der Garbe Holding AG & Co. KG vor Augen gehalten, die allein noch Ansprüche erfüllen könnte, wenn auch reduziert. Der Internetauftritt der Garbe Group hat indes die Abkehr von der Garbe Holding AG & Co. KG längst vollzogen, sie ist im Impressum durch die Garbe Holding GmbH & Co. KG ersetzt worden und auch die Garbe Logimac AG ist kürzlich aus der Liste der Referenzen verschwunden. An einer Stelle auf garbe.de taucht die Relevanz, die die Garbe Holding AG & Co. KG hat, dann aber – versehentlich, wie man vermuten darf – doch noch auf: „Das verbindende Element für alle Tochtergesellschaften der Garbe Group: Innerhalb der historisch gewachsenen Unternehmensstruktur agiert die Garbe Holding AG & Co. KG als gemeinsames Dach für die gesamte Unternehmensgruppe.“ Das klingt nach der größeren Insolvenzmasse als im Anlegerschreiben.
Lieber zwölf statt acht Prozent. Im Jahr 2008 verfügte die Logimac AG über nicht investiertes Kapital der stillen Gesellschafter, das sie auf Basis eines entsprechenden Beschlusses als Darlehen an die Muttergesellschaft, die Garbe Holding AG & Co. KG, auskehrte. Vor die Wahl gestellt, ob sie einen besicherten Kredit zu acht Prozent oder einen unbesicherten zu zwölf Prozent geben will, entschied sich die Mehrheit der Fondsgesellschafter für die unbesicherten zwölf Prozent. Die Darlehensforderung der Logimac AG gegenüber ihrer Muttergesellschaft – die Garbe Holding hält 75 Prozent der Anteile – belief sich zu Ende 2010 inklusive Zinsen auf 25 Millionen Euro.
Wahl zwischen Pest und Cholera. Die Anleger des Logis Fonds werden nun in einem Schreiben, das ihnen vor 14 Tagen zuging, darüber informiert, dass die Schuldnerin das Darlehen nicht zurück zahlen könne. Die Holding sei 2010 in „finanzielle Schwierigkeiten“ geraten, und die Logimac AG müsse eine entsprechende Wertberichtigung auf die Forderung vornehmen. Um eine Insolvenz der Holding und damit einen Totalausfall der Kreditforderung zu verhindern, werden die Anleger gebeten, einem Sanierungsplan zuzustimmen, der vorsieht rund 86 Prozent der 25 Millionen abzuschreiben. Aus einer „geordneten Abwicklung“ der Garbe Holding AG & Co. KG sollen dem Fonds dann noch bis Ende 2014 rund 3,5 Millionen Euro zufließen.
Rochade. Darlehensnehmer war vor gut zwei Jahren die Garbe Holding AG & Co. KG. Mit Datum vom 14. Januar 2011 ist im Hamburger Handelsregister der Austausch der Komplementär AG gegen eine GmbH bekannt gegeben worden. Die neue Komplementär-GmbH ist „entstanden durch Umwandlung im Wege des Formwechsels der Garbe AG“, wie es im entsprechenden Registerauszug vom 22. Oktober 2010 heißt. Im Auszug der Garbe AG findet sich hingegen der aufschlussreiche Passus, dass gegenüber den „Gläubigern der an der formwechselnden Umwandlung beteiligten Gesellschaften“ nur dann Sicherheiten zu leisten sind, wenn sie ihren Anspruch binnen sechs Monaten nach dem 22. Oktober schriftlich anmelden und eine Gefährdung ihrer Ansprüche durch den Formwechsel glaubhaft machen.
fondstelegramm-Meinung. Die Garbe Logimac AG droht den Anlegern damit, dass sie den Kredit komplett verlieren würden, wenn sie dem Sanierungsplan nicht zustimmen. Nur wenn sie zustimmten, ließe sich wenigstens ein Teil retten. Eine brauchbare Entscheidungsgrundlage gibt sie ihren stillen Gesellschaftern jedoch nicht an die Hand: Weder dass ein AG-Jahresabschluss oder ein Fondsgeschäftsbericht für 2009 vorliegen würde, noch dass Anleger Details des Sanierungsplans erfahren würden. Vielmehr sollen sie einseitig einen Verzicht erklären. Sie sollen auf Ansprüche verzichten, bekommen im Gegenzug aber nur ein hohles Versprechen. Da lohnt es sich vielleicht, den Austausch der Komplementärgesellschaft zu hinterfragen. Den Anlegern gegenüber wird die drohende Insolvenz der Garbe Holding AG & Co. KG vor Augen gehalten, die allein noch Ansprüche erfüllen könnte, wenn auch reduziert. Der Internetauftritt der Garbe Group hat indes die Abkehr von der Garbe Holding AG & Co. KG längst vollzogen, sie ist im Impressum durch die Garbe Holding GmbH & Co. KG ersetzt worden und auch die Garbe Logimac AG ist kürzlich aus der Liste der Referenzen verschwunden. An einer Stelle auf garbe.de taucht die Relevanz, die die Garbe Holding AG & Co. KG hat, dann aber – versehentlich, wie man vermuten darf – doch noch auf: „Das verbindende Element für alle Tochtergesellschaften der Garbe Group: Innerhalb der historisch gewachsenen Unternehmensstruktur agiert die Garbe Holding AG & Co. KG als gemeinsames Dach für die gesamte Unternehmensgruppe.“ Das klingt nach der größeren Insolvenzmasse als im Anlegerschreiben.
Die AG einfach durch eine GmbH ersetzen? Beim Schach gilt eine Rochade nicht zur Abwehr einer Bedrohung des Königs. Die Frist, die Gefährdung der Ansprüche durch den Formwechsel anzumelden, endet am 21. April.
