Im Bericht zur Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union drängt der ehemalige EZB-Präsident Mario Draghi auf jährliche Zusatzinvestitionen von bis zu 800 Milliarden Euro – und die routinemäßige Ausgabe gemeinsamer Anleihen. Um die EU wettbewerbsfähiger gegenüber China und den USA zu machen, sollten Zukunftstechnologien weiterentwickelt und ein Plan zur Erreichung der Klimaziele erstellt werden, hieß es in dem am Montag (9.9.) vorgelegten Bericht. Zudem gelte es, die Verteidigung zu stärken und den Zugang zu wichtigen Rohstoffen sicherzustellen. Diese Aufgaben seien eine "existenzielle Herausforderung".

Deutschlands Finanzminister Christian Lindner erklärte in Reaktion auf den Bericht, es müsse daran gearbeitet werden, Bürokratie und planwirtschaftliche Tendenzen zurückzudrängen und die Wachstumskräfte des privaten Sektors zu mobilisieren. "Mit einer gemeinsamen Schuldenaufnahme durch die EU lösen wir die strukturellen Probleme allerdings nicht", so Lindner. "Die Vergemeinschaftung von Risiken und Haftung schafft demokratische und fiskalische Probleme. Deutschland wird dem nicht zustimmen."