Die Aktien europäischer Rüstungskonzerne haben am Dienstag (9.4.) den größten Verlust seit fast 18 Monaten erlitten, nachdem die Analysten von Goldman Sachs vorrechneten, dass der Sektor aufgrund der kräftigen Kursanstiege inzwischen wohl überbewertet ist. Goldman-Experte Victor Allard schreibt in einer Analyse, dass die Anteilscheine von Rheinmetall, BAE Systems und Saab im historischen Vergleich sehr hoch bewertet sind. Das werfe die Frage auf, ob sie noch weiteres Aufwärtspotenzial haben. Am Dienstag brach der von Goldman berechnete Index für Rüstungsaktien um 7,5 Prozent ein – der stärkste Rückgang seit November 2022. Das hat auch mit einem möglichen Waffenstillstand im Gazastreifen zu tun.

Allerdings ist der Rückgang gering, wenn man ihn ins Verhältnis zum Anstieg des Index in den vergangenen zwei Jahren setzt. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine stieg der Index 2022 um 54 Prozent, legte im vergangenen Jahr 39 Prozent drauf – und hat im laufenden Jahr 2024 schon wieder 42 Prozent zugelegt. Treiber ist die Erwartung steigender europäischer Militärausgaben, um der Bedrohung durch Russland zu begegnen. Die Konflikte im Nahen Osten haben diesen Trend noch verstärkt.