Wie der Kreditmakler Infina berichtet, weitet sich der Kreis der Kreditnehmer, die angesichts gestiegener Zinsen unter Druck geraten, aus. "Der Beratungsbedarf ist in den letzten Wochen dramatisch gestiegen – und das quer durch alle Zielgruppen", so Christoph Kirchmair, CEO und Gründer von Infina, in einer Aussendung.

Zunehmend müssten sich auch vermögendere Privatkunden, die einen variabel verzinsten Kredit abgeschlossen haben, mit einem Liquiditätsrückgang auseinandersetzen. Besonders bei Freiberuflern und Unternehmern enge sich der finanzielle Spielraum ein. "Sie müssen gleichzeitig anhaltende Inflation, drohenden Wirtschaftsabschwung und steigende Zinskosten managen", heißt es in der Aussendung.

Länger höher
Kreditnehmer mit variabler Verzinsung müssten sich auf anhaltend höhere Zinsen einstellen, möglicherweise auch auf die Gefahr steigender Kreditzinsen. Infina verweist auf Aussagen von Christine Lagarde, Präsidentin der EZB, die längerfristig höhere Zinsen andeutete, oder von Helmut Ettl, Vorstand der österreichischen Finanzmarktaufsicht, der betonte, dass das derzeitige Zinsniveau historisch betrachtet nicht außergewöhnlich hoch sei. Auch in den USA würden die geplanten Zinssenkungen für 2024 voraussichtlich geringer ausfallen als ursprünglich angedacht.

Betroffene sollten vorausschauend handeln. Ein wirtschaftlicher Abschwung könne den Spielraum für Kreditoptimierungen schneller schließen als oft vermutet. Die monatliche Belastung für variabel verzinste Wohnbaukredite mit einer Laufzeit von 25 Jahren ist laut Infina von Anfang 2022 bis Ende September 2023 um beachtliche 65 Prozent gestiegen. (eml)