Die Investments in illiquide Papiere durch Manager wie Tim Haywood vom Schweizer Haus GAM oder Neil Woodford, dem Gründer und einstigen Kopf der gleichnamigen britischen Gesellschaft, mündeten in handfesten Skandalen. Die milliardenschweren Fonds mussten zusperren. Die GAM-Vehikel wurden in die Liquidation geschickt, Woodfords Flaggschifffonds steht dasselbe Schicksal bevor.

Dies mögen zwar Einzelfälle sein. Doch leuchteten zuletzt mehrere Warnsignale auf. So widmet der Internationale Währungsfonds (IWF) ein Kapitel in seinem Global Financial Stability Report 2019 allein den Liquiditätsrisiken von Rentenfonds. Das alarmierende Ergebnis: Fonds mit einem Gesamtvolumen von 1,7 Billionen Dollar laufen Gefahr, Anleger nicht sofort ausbezahlen zu können, sollten diese ihre Anteile zurückgeben wollen (lesen Sie hierzu auch den Kommentar "Rentenfonds in tückischen Gewässern" von FONDS professionell-Redakteur Sebastian Ertinger).

Den Autoren des IWF-Reports zufolge haben Rentenfondsmanager zuletzt den Anteil liquider Papiere mit guter Bonität in ­ihren Portfolios deutlich zurückgefahren. Zudem kappten sie die Kassequote. "Der Abbau von liquiden Papieren wirft die Frage auf, inwieweit Anleihenfonds noch in der Lage sind, massive Anteilsrückgaben zu schultern", sagt Tobias Adrian, Finanzmarktchef des IWF. Die wichtigsten Grafiken des IWF-Report finden Sie oben in der Grafikstrecke. (ert)


Warum trotz überbordender Liquidität an den Märkten in manchen Nischen der Handel austrocknen kann und wie sich Aufseher und Asset Manager gegen Engpässe wappnen wollen, lesen Sie im neuen Heft 4/2019 ab Seite 320. Angemeldete KLUB-Mitglieder finden den Artikel auch hier im E-Magazin.